| Den Kuratoren
               der Ausstellung ist es gelungen, bedeutende Exponate auszuleihen,
               die zum Teil noch nie ausgestellt waren. Zahlreiche neue Funde
und                Befunde werden in der Ausstellung zum ersten Mal präsentiert.
Einen                bisher nicht gekannten Umfang an kostbaren Gegenständen
wie Becher,                Münzen, Broschen oder Ringe hat beispielsweise
der Schatzfund von                Erfurt, der wichtiges Zeugnis mittelalterlichen
Kunstschaffens ist.                Dieser jüngst geborgene Schatz war
in seiner Gesamtheit bislang                noch nicht zu sehen. Darüber
hinaus beweist ein Neufund aus Kaiseraugst,                ein Ring mit der
Darstellung einer Menora, dass Juden bereits in                der Spätantike
am Rhein ansässig waren.               Neueste
Forschungsergebnisse                bilden zudem die Grundlage einer Computer
gestützten dreidimensionalen                Rekonstruktion der mittelalterlichen
Synagoge von Speyer. Diese                Rekonstruktion beruht sowohl auf
Befunden der jüngsten Grabungen                von 2OO1, als auch auf
Untersuchungen des noch erhaltenen Mauerwerks                der Synagoge.
Die dabei entdeckten Brandschichten und Baufugen lassen                mehr
Bauphasen vermuten, als zuvor angenommen.               "Europas
Juden                im Mittelalter" behandelt aber auch Aspekte, die nie
zuvor in einer                Ausstellung thematisiert wurden. Besonders
eindrucksvoll ist die                Darstellung der Geschichte der Speyerer
Familie des Samuel da Spira,                die 1 394 nach Norditalien auswanderte
und sich nach ihrem Wohnort                Soncino umbenannte. Am Beispiel
dieser Familie lässt sich zeigen,                dass Juden in unterschiedlichen
wirtschaftlichen Berufsfeldern erfolgreich                tätig waren.
Die Familie Soncino war nicht nur im Bank- und Kreditwesen              
 beschäftigt, sondern zählte nach Gründung mehrerer Druckereiwerkstätten
               zu den erfolgreichsten Druckern Italiens. Die erste in Hebräisch
               gedruckte Bibel Italiens, 1 488 in der Werkstatt des Josua
Salomo                Soncino entstanden, ist in der Ausstellung zu sehen.                   
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