| Erfahrungsbereich Nil – das Nilschiff  Ägypten war aufgrund von Bodenschätzen und 
                      in Folge des fruchtbaren Niltals eines der reichsten Länder 
                      der Alten Welt. Der Nil als Lebensader des Alten Ägypten 
                      ist daher das Zentrum des JUMUS-Ausstellungsteils. Ohne 
                      den Nil wäre das Land eine einzige Wüste. Durch den fruchtbaren 
                      Schlamm, den er bei seinen Hochwassern über das Land verteilt, 
                      konnten Nutzpflanzen angebaut und Landwirtschaft betrieben 
                      werden. Außerdem wurde sein tonhaltiger Schlamm zum Häuserbau 
                      benutzt. In diesem Umfeld entstanden handwerkliche Produkte 
                      von hoher Qualität. Kleine und große Besucher betreten die 
                      Werkstatt eines Steinmetzen und eines Metallbearbeiters. 
                     Der Schweizer Bildhauer und Modellbauer Beat 
                      Künzler hat eigens für die Ausstellung nach original Wandmalereien 
                      ein Nil-Lastschiff entworfen und nachgebaut. Das Schiff 
                      ist ca. sieben Meter lang und 1, 40 Meter breit. Es hat 
                      ein Steuerruder, ein Rahsegel und Ruder. Während die ältesten 
                      ägyptischen Boote kleine Nachen aus zusammengebundenen Papyrusstängeln 
                      waren, hatte man schon im Alten Reich Holzschiffe mit einem 
                      Rahsegel, das die Fahrt gegen den Strom mit dem Wind, der 
                      von Norden wehte erleichterte. Bei der Fahrt mit der Strömung 
                      von Süd nach Nord kamen Ruderer zum Einsatz.  Über den Fluss transportierten die Ägypter 
                      Holz, wie Zeder und Pinie, das in Ägypten nicht vorkommt. 
                      Es wurde aus Syrien und dem Libanon importiert. Außerdem 
                      beförderten sie auf den Schiffen Steinblöcke für den Bau 
                      von Pyramiden. Vom Nil gingen zahlreiche Kanäle ab, die 
                      zur Bewässerung der Felder und zum Transport von Waren und 
                      Materialien dienten. Auch bedeutende Tote wurden in einer 
                      Barke zur Nekropole im Westen übergesetzt, und man glaubte, 
                      dass Götter und Verstorbene sich im Jenseits per Schiff 
                      durch die Unterwelt bewegten. Um Cheops die Reise im Jenseits 
                      zu ermöglichen, hatte man vor der Cheopspyramide ein ca. 
                      43 Meter langes Schiff begraben.  Entwurf und Umsetzung: Beat Künzler, Schaffhausen Bild: Die kleinen und großen Besucher der 
                      Ausstellung erwartet die begehbare Rekonstruktion eines 
                      Reise- und Transportschiffs aus dem Alten Ägypten (© 
                      Histor. Museum der Pfalz) |