Heimkehr über Welschensteinach
              Die Ortenauer Sommerreise geht zu Ende.
              Durchs Mühlenbachtal kommen wir, dessen Volkstracht durch
                Hasemanns Bilder weithin bekannt wurde. In Hofstetten kehren
                wir in den „Drei Schneeballen" ein. Tann treten wir
                an Hansjakobs Grab, das in einsamer Höhe über der Heimatstadt
                Haslach liegt.
              Wir besuchen Steinach, einst Teutschensteinach geheißen.
                Lassen uns berichten von einem schönen Sankt Nikolausbrauch:
                am Klaustag gehen hier zwei bärtige Bischöfe in Begleitung
                des Ruppelz und des phantastischen Klausenpickers um, der einen
                Pferdekopf trägt.
              Wir kommen nach Welschensteinach, das in einem Seitental der
                Kinzig liegt. Reste welscher (keltischer und römischer)
                Bevölkerung mögen hier ihre Zuflucht gefunden haben,
                als das Kinzigtal von den Alemannen besiedelt wurde. Welschensteinach
                ist ein wohlhabendes Bauerndorf. Der Wald nimmt 60 Prozent der
                Gemarkung ein. Bis vor kurzem trieben Köhler hier ihr Gewerbe.
                Der Flurname Silberhof erinnert an einstige Silberbergwerke.
                Bei Grabungen in neuerer Zeit wurde Antimonvorkommen festgestellt,
                Dem Fürsten von Fürstenberg sieht das Recht auf Ausbeutung
                zu. 17000 Obstbäume stehen auf der Gemarkung.
              Im Untertal sehen wir am Wegrand ein mächtiges Holzkreuz;
                es zeigt alle Marterwerkzeuge des Herrn. Es ist ein selten schönes
                Stück religiöser Volkskunst.
              Von besonderer landschaftlicher Schönheit sind die entlegenen
                Zinken des Dorfes: Klepner heißt einer (der Name soll römischen
                Ursprungs sein), Langbrunnen ein anderer, Strohdächer sieht
                man noch da und dort. Wunderbar ist der Blick in die Schwarzwaldberge.
                Noch einmal erlebt man hier die ganze Schönheit der heimatlichen
                Landschaft.
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