Im Jahr 213 nach Christus trat der germanische Stammesverbund der 
              Alamannen zum ersten Mal in Erscheinung. Im Laufe der nächsten beiden 
              Jahrhunderte entwickelte er sich zu einer permanenten Bedrohung 
              für die Bewohner der germanischen und gallischen Provinzen.
            
Nach dem Tode des römischen Kaisers Aurelian im Jahre 275 nach 
              Christus kam es zu Einfällen mit flächendeckenden Plünderungen und 
              Zerstörungen. Die germanischen Scharen drangen dabei bis in die 
              römischen Provinzen im Süden des heutigen Frankreichs vor.
            
Da die Plünderer unerwartet und in meist großer Zahl erschienen, 
              waren die Grenztruppen und die nur schwach besetzten Militärposten 
              im Hinterland meist nicht in der Lage, sie aufzuhalten. Einzig die 
              Rheinüberquerung der schwer mit Beute beladenen Trupps auf dem Heimweg 
              bot den römischen Soldaten die Gelegenheit zum Gegenschlag.
            
Der eindrucksvolle Hortfund von Hagenbach vertritt in der Ausstellung 
              als packendes Zeugnis diese dramatischen Ereignisse. Zusätzlich 
              schildert ein Bildfries im Hintergrund der Vitrinen den germanischen 
              Plünderungszug und das unheilvolle Zusammentreffen der Gegner auf 
              dem Rhein sowie die Folge des Streites: das Versinken der wertvollen 
              Gegenstände im Fluss.
            
Mehr als 390 Objekte konnten in jüngster Zeit wieder geborgen werden. 
              Darunter befinden sich auch 130 silberne Votivbleche, die aus einem 
              Marstempel stammen - die größte Ansammlung von Votivblechen, die 
              je gefunden wurde. Viele Votivbleche tragen eine Inschrift mit dem 
              Namen des Stifters. Eine Inschrift enthält den Namen Obbelexxus 
              - den Namen des Asterixgefährten gab es also wirklich! 
            
Das Silbergeschirr aus dem Hort ist größtenteils zerschnitten, 
              bzw. zerhackt - die Beute wurde unter den Plünderern nach Gewicht 
              aufgeteilt. Daneben raubten die Germanen reichlich Bronzegefäße 
              sowie zahlreiche Äxte und Beile. Diese Waffen waren dem Gott des 
              Heiligtums geweiht. Um sie vor Raub zu schützen, wurden sie unbrauchbar 
              gemacht.
            
Der Hortfund von Hagenbach illustriert sehr deutlich die Vorgehensweise 
              der Germanen bei ihren Plünderungszügen und birgt wertvolle, zum 
              Teil einzigartige Fundstücke der römischen Zeit.