| Tatwerkzeuge und Spuren Alle anderen Abteilungen dieser Ausstellung stellen einen 
                      direkten und nachvollziehbaren Bezug zur umgebenden Welt 
                      dar. Nicht so „Tatwerkzeuge und Spuren“. Hier finden sich 
                      jene Bilder, die von den Fotografen des Erkennungsdienstes 
                      in ihren Labors gefertigt wurden oder sich an Unfall- und 
                      Tatorten unter Ausblendung der Umgebung ausschließlich dem 
                      Einzelbeweis widmen.  Die Einbruchswerkzeuge in einer verblüffenden Schönheit 
                      und Klarheit besitzen heute, 40 Jahre nach ihrer Entstehung, 
                      einen anderen Stellenwert als damals. Wir sehen ein technisches 
                      Stillleben, sorgfältig arrangiert, gewissenhaft ausgeführt 
                      und erstklassig reproduziert. Natürlich sehen wir heute 
                      mit anderen Augen, als wir es damals gekonnt hätten, weil 
                      sich die Kultur des Sehens weiter entwickelt hat. Geblieben 
                      ist allerdings der augenfällige Sinn für Rhythmus und Schönheit 
                      in diesen Bildern. Die lakonische Abbildung der Waffen, 
                      die zu Mord und Todschlag verwendet wurden, entwickelt in 
                      der Betrachtung und ihrer maßstäblichen Darstellung hingegen 
                      einen ganz anderen, eher beängstigenden Eindruck. Das Blut 
                      auf der Klinge, der aufgeklappte Derringer, das Beil mit 
                      dem Fussel und das zu einer Säge umgebaute Gefängnisbesteck 
                      lenken den Blick auf die Macht des Gegenstandes und sein 
                      Potential. |