| Elendsquartiere 1946  Mannheim 
                      war nach Kriegsende durch die Bombenangriffe der Alliierten 
                      schwer beschädigt. Im Stadtteil Lindenhof und in den Quadraten 
                      beispielsweise fand sich kaum ein unbeschädigtes Haus mehr, 
                      die Wohnungssituation in der Stadt war dramatisch. Dies 
                      führte zu einer rasanten Abwanderung, die der Verwaltung 
                      erhebliche Probleme verursachte, da man auf jede helfende 
                      Hand für den Wiederaufbau angewiesen war. 1946 forderte 
                      die Stadtverwaltung schließlich Polizeifotografen an, um 
                      eine Dokumentation über die Wohn- und Lebensverhältnisse 
                      in Mannheim erstellen zu lassen. Das Resultat ist eine eindrucksvolle fotografische Sozialreportage. 
                      Bei aller Schlichtheit der Mittel und reduzierter Technik 
                      erweisen sich die Aufnahmen als Dokumente, die gleichzeitig 
                      das Elend der Menschen sowie ihre Versuche, dem Chaos zu 
                      entfliehen, in Bilder bannen. So schmücken Hortensien auf 
                      dem Tisch eine nasse Kellerwohnung oder eine Familie schrieb 
                      inmitten der totalen Zerstörung neben ihre Türe: „Wer Petroleum 
                      b(ringt) o. Kerzen, ist Willkommen von Herzen.“ |