| Nacht Eine besondere und auch für die Ausstellungsmacher überraschend 
                      kleine Gruppe an Bildern stellen jene dar, die zur Nachtzeit 
                      entstanden sind. Dies hat gewiss nichts damit zu tun, dass 
                      nachts unverhältnismäßig wenige Unfälle oder Straftaten 
                      geschahen. Die Kriminaltechnik, der die Fotografen angehörten, 
                      besaß leistungsfähige Blitzanlagen, die in den frühen Jahren 
                      noch mit Magnesium-Blitz verwendet wurden. Offensichtlich 
                      wurden viele Bilder erst angefertigt, wenn die Lichtverhältnisse 
                      für Tageslichtaufnahmen ausreichend waren. Dies zeigen immer 
                      wieder Bilder, die denselben Ort bei Tag und Nacht dokumentieren. 
                      Dennoch besitzen die Nachtaufnahmen einen besonderen Charme. 
                      Vor allem jene Aufnahmen, die ohne Blitz und mit langen 
                      Belichtungszeiten erstellt wurden, zeugen von der Film-, 
                      Print- und Kameraqualität und dem guten Auge des Fotografen. 
                      Der Stadtraum erscheint in ihnen besonders reizvoll. Die 
                      schlafende Stadt wird neben der Fixierung des Geschehens 
                      ungewollt zum Thema. Gleich, ob man den Blick in die Humboldtstraße 
                      wendet oder den alten OEG Bahnhof betrachtet; diese Bilder 
                      besitzen ein nahezu romantisches Moment. |