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 Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Münsterarchitekt
            Johannes Knauth, vor einer gefährlichen Senkung des Turms - der immerhin
            mit 7500 t Gewicht auf seinen Fundamanten lastete - zu warnen. Ab
              1911 begann er in einem groß angelegten Projekt, das Fundament
            des Turms, darunter auch des Turmpfeilers im Innern der Kirche, mit
              Beton zu stabilisieren. Die Arbeiten wurden auch während des Ersten
              Weltkriegs fortgeführt.            
             Nach 1918 weigerte sich Knauth, der im Krieg seine
              beiden Söhne verloren hatte, die französische Staatsbürgerschaft
            anzunehmen und wurde sowohl enteignet als auch des Landes verwiesen.
            Er starb, wie man sagt, an gebrochenem Herzen, 1924 in Gengenbach.
            Sein Nachfolger als Münsterarchitekt wurden zunächst Clément
            Dauchy, dann Charles Pierre.             
             Knauth rettete durch seine unermüdlichen Untersuchungen
              und Warnungen den Bestand des gotischen Münsters.             
             Nach wie vor demonstriert der Turmpfeiler eines der "Geheimnisse" der
              Gotik, die Ableitung der Lasten auf mächtige Pfeiler.
              Im Bild oben der Stützpfeiler für den Münsterturm,
              der zwar wesentlich stärker dimensioniert ist als die übrigen
              Mittelschiffsäulen,
            aber doch den Raum nicht wesentlich einschränkt. |