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                      Schwertträgeradel als Träger der Goldenen Hüte?!  Betrachtet 
                      man die vier eindrucksvollen Goldenen Hüte, stellt sich 
                      die Frage, wer mit diesen kostbaren goldenen Insignien umgehen 
                      durfte. Die Ausstellung „Goldene Zeichen. Kult und Macht 
                      in der Bronzezeit“ begibt sich auf die Spuren dieser Menschen 
                      und zeigt dabei spannende und verblüffende neue Erkenntnisse 
                      zur bronzezeitlichen Gesellschaft auf.   Die Träger der Goldenen Hüte sind zweifellos innerhalb einer 
                      bronzezeitlichen Oberschicht zu suchen. Markantestes Statussymbol 
                      der bronzezeitlichen Herren war das Schwert, das ihnen nach 
                      ihrem Tod mit in ihr Grab gegeben wurde. Man spricht auch 
                      vom so genannten „Schwertträgeradel“, denn zum ersten Mal 
                      in der langen Vorgeschichte Mitteleuropas wird eine Oberschicht 
                      greifbar, die ihren Vorrang und ihren Reichtum vererbte.
 Mit 
                      kunstvoll gearbeiteten, wertvollen Objekten aus Bronze und 
                      Gold stellt die Ausstellung die Prestigegüter und die Bewaffnung 
                      dieser bronzezeitlichen Oberschicht vor. Einige herausragende 
                      Herren wurden sogar mit einem prunkvollen, vierrädrigen 
                      Wagen bestattet. Die ästhetisch gearbeiteten Beschläge der 
                      Wagen aus den Gräbern von Poing und Königsbronn in Deutschland 
                      vermitteln noch heute einen Eindruck von diesen einst prächtig 
                      verzierten Wagen.  Die 
                      Macht der Schwertträger konnte sich offenbar bis auf Leben 
                      und Tod der Menschen aus ihrem sozialen Umfeld erstrecken. 
                      Dass eine Frau gemeinsam mit dem Herren bestattet wurde, 
                      ist für die Schwertträger häufig belegt und wird in der 
                      Ausstellung mit dem Doppelgrab von Landau- Wollmesheim belegt. 
                      Seltener sind es Männer, die dem Schwertträger mit in sein 
                      Grab folgten. Eine dieser sehr außergewöhnlichen Doppelbestattungen 
                      aus Neckarsulm ist mit Skeletten und Beigaben in der Ausstellung 
                      zu sehen.  Nur 
                      die mächtigen Schwertträger verfügten über den zur Anfertigung 
                      eines Goldhutes notwendigen wirtschaftlichen Reichtum. Innerhalb 
                      dieser Gesellschaftsschicht gab es auch Herren mit speziell 
                      priesterlicher Funktion: Weise, Wahrsager, Seher, Mathematiker, 
                      Stern- und Himmelskundige, unter denen – sicherlich als 
                      besonders herausragende Persönlichkeiten – die wenigen Träger 
                      der Goldhüte zu suchen sind. Folgt man den neuen Erkenntnissen 
                      zu den Goldenen Hüten, verfügten diese Träger der Goldenen 
                      Hüte über ein komplexes Wissen um astronomische Zusammenhänge 
                      und über die Fähigkeit, dieses in der Ornamentik der Goldenen 
                      Hüte zu verschlüsseln. |