|  Götterwelt Die Alten Ägypter lebten in und mit einer 
                      vielfältigen Götterwelt, da für sie göttliche Wesen und 
                      göttliches Wirken allgegenwärtig waren. Der Zustand der 
                      Welt, alle Handlungsweisen und Ereignisse erklärten sich 
                      nicht aus einer logischen Abfolge von Naturgesetzen, sondern 
                      sie sahen in allem das Wirken übernatürlicher göttlicher 
                      Kräfte, deren Mechanismen sich der Mensch nicht erklären 
                      konnte. Diese Kräfte ordneten sie je nach Eigenart den unterschiedlichsten 
                      Gottheiten und deren Zuständigkeitsbereich zu. Sehr häufig 
                      wurden Gottheiten in Tiergestalt oder als Mischwesen aus 
                      Mensch und Tier dargestellt, wie es in der Ausstellung das 
                      Beispiel der löwenköpfigen Göttin „Sachmet“ illustriert. 
                     Das Fragment aus Granit, das ungefähr 3300 
                      Jahre alt ist, zeigt die naturgetreu wiedergegebene Schnauze 
                      der Löwin mit eingekerbten Schnurrhaaren, den Ansatz der 
                      Mähne, die Augen und die Stirnpartie des Tieres. Ursprünglich 
                      gehörte dieser Kopf zu einer mindestens 1,70 m hohen Sitz- 
                      oder Standfigur der Göttin, von der insgesamt mehr als 600 
                      Exemplare bekannt sind und die alle von dem Pharao Amenophis 
                      III. um 1360 vor Christus in Auftrag gegeben wurden.  Ursprünglich hatten nur die Köpfe der Statuen 
                      das Aussehen einer Löwin und der Körper unterhalb der Halspartie 
                      nahm die Gestalt einer Frau mit langem Gewand an. Da die 
                      Alten Ägypter die Zuständigkeitsbereiche ihrer Götter nicht 
                      beliebig wählten, sondern die Natur genau beobachteten, 
                      glaubten sie, dass die Löwengöttin „Sachmet“, – was soviel 
                      wie „die Mächtige“ bedeutet –, aufgrund ihres kämpferischen 
                      und doch gleichzeitig sehr mütterlichen Wesens dafür zuständig 
                      war, Ägypten vor Übel und Krankheit zu bewahren und dem 
                      Land in Kriegszeiten beistehen. |