| Longwy gehörte im Mittelalter zunächst zum Herzogtum
                      Lothringen, dann zur Grafschaft Bar, ab 1480 mit dem zum
                      Herzogtum erhobenen Bar zum Herzogtum Lothringen. 1648
                      durch Frankreich besetzt, wurde Lothringen 1660 wieder
                      an den Herzog Karl IV. zurückgegeben. Die neuerliche
                      Einnahme durch Frankreich 1670 wurde im Frieden von Nimwegen
                    1678 bestätigt. Im Gefolge dieser Annexion wurde Longwy auf Geheiß des
                      französischen Königs Ludwig XIV. durch dessen
                      Festungsbaumeister Vauban befestigt, der auch eine Neustadt
                      (Longwy Haut)
                    entwarf. Für sie wurde die alte mittelalterliche Burg abgebrochen.
                      Sie enthielt alles, was einen besfestigten Platz ausmachte:
                      eine große Kirche (St. Dagobert, 1680 an Stelle der alten,
                      zur Burg gehörenden Kirche neu errichtet), ein großes Zeughaus,
                      elf Kasernen, fünf Brunnen und 32 rechtwinklig
                      angelegte
                      Häuserblocks,
                      alles
                      um einen weiten Paradeplatz (Place d'Armes) gruppiert.
                      Longwy gehört so zu den neun Städten, in denen Vaubans
                      Konzeption
                      einer
                      "Idealstadt" am besten zum Ausdruck kommt. Die Festungswälle, die die  Oberstadt  im 17.
                      Jahrhundert sternförmig mit 6 Bastionen und Demi-Lunen
                      zur Gänze umgaben, existieren nicht mehr in vollem Umfang,
                      zum Teil
                      fielen
                      sie der Erweiterung
                      der
                      Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, zum Teil den Bombenangriffen
                      des 2. Weltkriegs zum Opfer. Die eine der beiden Zugänge
                      in der Oberstadt, die Porte de France im Süden (1683) mit
                      Zugbrücke und steinernen Bogen, ist heute das Wahrzeichen
                      der Stadt
                      und ihrer Fußgängerzone. Von dem zweiten Stadttor, der
                      Porte de Bourgogne im Norden, blieb nur mehr der Name eines
                      Stadtviertels. Die Festungsanlagenn wurden im späten 18., im 19. und
                      noch im 20. Jahrhundert erweitert und den geänderten strategischen
                    und defensiven Bedürfnissen angepast. Ein Rundgang (ca. 1 Stunde) führt zu den erhaltenen Resten
                    der Befestigungen.  Longwy, Oberstadt mit den erhaltenen Resten der Vaubanschen
                    Befestigung. Bild: Google Earth
  Longwy, Porte de France von 1683, das Wahrzeichen der
                      Stadt. Wikimedia Commons/Aimelaime
 
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