| Aus der Zeit der Antike stammen herausragende
                Exponate der griechischen, römischen und etruskischen Kultur, darunter Marmorbüsten
                römischer Kaiser, filigraner Goldschmuck und farbenprächtige
                Mumienporträts. Die Funde aus den frühkeltischen Prunkgräbern,
                allen voran das Ensemble aus dem „Fürstengrab“ von
                Hochdorf, sind einzigartige Zeugnisse der europäischen Vorgeschichte.
                Die Kunst- und Wunderkammer der Herzöge von Württemberg
                zählt zu den größten europäischen Sammlungen
                dieser Art. Ihre Pracht und Vielfalt fasziniert noch heute.  So verschieden die drei Ausstellungsbereiche auf den ersten
                Blick auch erscheinen mögen, so werden sie doch durch einen
                zentralen Aspekt verbunden: Sie sind herausragende Beispiele
                für die Geschichte des Sammelns am Landesmuseum Württemberg.   Die Kunstkammer, 1596 unter Herzog Friedrich I. (reg. 1593–1608)
                das erste Mal schriftlich erwähnt, geht auf die Sammelfreudigkeit
                der Herzöge von Württemberg zurück, die über
                Generationen hinweg eine der größten erhaltenen Kunstkammern
                Europas zusammentrugen. In der Renaissance und im Barock sammelten
                die Fürsten überall in Europa seltene, aufsehenerregende
                und exotische Objekte für ihre Kunstkammern. Ziel war es,
                die Welt im Kleinen abzubilden und eine Sammlung zu schaffen,
                die hochrangige Besucher bei Hofe in Staunen versetzte und die
                fürstliche Macht und Bildung repräsentierte.
 Doppelhenkelvase. 
                Straßburg, um 1570/80. 
                Landesmuseum Württemberg, Stuttgart.                © 
              H. Zwietasch; Landesmuseum Württemberg, Stuttgart Die Objekte aus den frühkeltischen Prunkgräbern und
                Machtzentren sind dagegen das Ergebnis einer 140jährigen
                Ausgrabungs- und Forschungstradition in Württemberg. Die
                hochkarätigen Funde von der Heuneburg, die Statue des Kriegers
                von Hirschlanden und die einzigartigen Ensembles aus den sogenannten
                Fürstengräbern von Hochdorf und dem Kleinaspergle sind
                Glanzlichter der württembergischen Landesarchäologie
                und Schlüsselfunde der frühkeltischen und damit der
                europäischen Kulturgeschichte, die das Landesmuseum Württemberg
                nun in einer Präsentation vereint.  Die Antiken wiederum belegt eindrucksvoll die lange Tradition
                des privaten Sammelns von Objekten aus dem klassischen Altertum.
                Seit dem 18. Jahrhundert und vor allem im 19. Jahrhundert setzten
                viele Vertreter des vom Humanismus geprägten Bürgertums
                ihren Wohlstand zur Förderung von Kunst und Kultur ein.
                Ihr Interesse für die Antike schlug sich in den teils hochkarätigen
                Sammlungen nieder, die sie zusammentrugen. Herausragendes Beispiel
                dafür ist die Sammlung des Stuttgarter Industriellen und
                Erfinders des Seifenpulvers Ernst von Sieglin, der seine Sammlung
                außergewöhnlicher Objekte aus dem griechisch-römischen Ägypten
                unter anderem an König Wilhelm II. von Württemberg
                stiftete. Die „Wahren Schätze“ vereinen drei hochkarätige
                Sammlungen des Landesmuseums Württemberg, die über
                drei Jahrtausende hinweg Einblick in die historischen und prähistorischen
              Wurzeln Württembergs und Europas bieten. |