| FaberCourtial aus Darmstadt arbeitet seit über zehn
                      Jahren auf dem Gebiet digitaler Präsentationen mit
                      Schwerpunkt auf historischen Rekonstruktionen für
                    Museen und Film- und Fernsehproduktionen. Ein wichtiger Beitrag zur Ausstellung war die Erstellung
                      der drei großen Palastinnenräume von Qatna durch
                      eine Animation. Als Vorlage dafür dienten zweidimensionale
                      Grundrisse und Schnittzeichnungen, die vom Architekten
                      in Absprache mit dem Ausgräber vor Ort erstellt wurden.
                      Daraus konnte der Palast im Computer dreidimensional aufgebaut
                      werden. Böden, Wände und Objekte erhielten realitätsnahe
                      Texturen. Ableitungen aus ähnlichen Ausgrabungsbefunden
                      und die Betrachtung heutiger Baustrukturen in örtlicher
                      Nähe gaben Hilfestellung. Trotz allem ist bei der
                      Rekonstruktion immer nur eine Annäherung an den Originalzustand
                      möglich. Um die Dimensionen der Palasträume für den Betrachter
                      zu veranschaulichen, kamen reale Menschen in virtueller
                      Umgebung zum Einsatz. Für diesen Zweck wurden ausgewählte
                      Darsteller in geschneiderte Stoffe gehüllt nach Vorlage
                      antiker Abbildungen. Vor einer grünen Wand (Greenscreen)
                      agierten die Personen und wurden später am Computer „freigestellt“,
                      die störende Umgebung war entfernt. Diese freigestellten
                      Personen wurden dann in die virtuelle Umgebung integriert,
                      in der Größe angepasst, Schatten hinzugefügt
                      und farblich korrigiert. Menschen und Hintergrund bildeten
                      nun eine Einheit.  Computeranimation des rekonstruierten Königspalastes von
                        Qatna
 Gerne hätte man auf die Wände Farben und Muster
                      aufgetragen, um den wahren Eindruck dieser großen
                      und hohen Räume zu transportieren. Da es jedoch keine
                      Befunde in dieser Richtung gab, sind die Wände schlicht
                      gehalten worden. Nur das hereinfallende Sonnenlicht, das
                      sich durch den Rauch der vielen Fackeln abzeichnet, kann
                      den Raumeindruck verstärken. Ein faszinierender Augenblick, nein „Ohrenblick“ war
                      es, die nicht mehr existierende Sprache „Akkadisch“ aus
                      der Tonlosigkeit zu holen. Ein Experte für diese ausgestorbene
                      Sprache näherte sich zusammen mit einem geschulten
                      Sprecher diesen nicht mehr existierenden Klängen und
                      Lauten an. Ein Hilferuf zur Rettung Qatnas wird hier ausgesprochen,
                      in Keilschrift festgehalten auf einer Tontafel, die Teil
                      der Ausstellung ist. Weitere Filmsequenzen und die Nachbildung von zwei Grabkammern
                      zur Blüte Qatnas, dreidimensional sichtbar durch Stereoskopguckies,
                      ergänzen das Ausstellungskonzept. 
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