|  Grundriß und
                Ansicht der Stadt Mannheim nach Schleifung der Zitadelle
              Friedrichsburg und nach dem Bau des Schlosses. Kupferstich
                  von Matthäus Seutter, um 1725 (Reiss-Engelhorn-Museen,
              Mannheim)
 Der Plan eines
                kurfürstlichen Residenzschlosses in Mannheim geht bereits
                auf  Kurfürst Karl Ludwig und einen Plan für einen Schlossbau
                um das Jahr 1672 zurück, der jedoch nie verwirklicht wurde. Nach
                den Zerstörungen des Neunjährigen Kriegs wurde das Areal der
                Zitadelle nicht wieder bebaut, doch deutet Einiges darauf hin,
                dass bereits Kurfürst Johann Wilhelm mit dem Gedanken spielte,
                die ehemalige Zitadelle zur Stadt hin zu öffnen, die Bürgerstadt
                nach Südwesten zu erweitern und Raum für einen barocken Schlossbau
                zu schaffen.  Kurfürst Karl Philipp schließlich nutzte "medienwirksam" den Streit
              mit dem Heidelberger Reformierten Kirchenrat, um die Residenz nach
              Mannheim zu verlegen und dort ein zeitgemäßes Residenzschloss zu
              errichten. Grundsteinlegung war im April 1720, das Schloss wurde
              1732 nach Fertigstellung der Schlosskirche bezogen, vollendet war
              es um 1768.   Stadt
              und Schloss waren nicht wie in "richtigen" Barockstädten dadurch
              aufeinander bezogen, dass die Stadt auf das Schloss hin ausgerichtet
              worden wäre, wie es z.B. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden
              in Rastatt nach Versailler4 Vorbild verwirklicht hatte. Die Stadt
              mit ihrem Renaissance-Grundriss gab Richtung und Ausmaß der Schlossanlage
              vor, und diese wurde auf die bestehende Stadt hin ausgerichtet.
 Bild links: Breite Straße und Mittelbau des Schlosses Das Schlossareal griff auf beiden Seiten um die Bürgerstadt herum
              - im Westen bildete der Jesuitenkomplex den Abschluss, im Osten
              der Komplex der Ställe und Remisen. Die "Planken", die ehemalige
              Begrenzung der Bürgerstadt gegen die Zitadelle, wurde repräsentative
              Querachse, neues Zentrum der Stadt wurde der
              Paradeplatz unmittelbar an der Kreuzung von Breiter Straße
              und Planken.              
 Plan der Festungsanlagen von G. Gemeinhardt nach
              Angaben des Festungsbaumeisters Zeidler von 1759Rastatt,
              Wehrgeschichtliches Museum, Inv.-Nr. 004484; Abb. aus: Festungswesen
              2 Abb. 13
 
 Plan der beyden Belagerungen von Mannheim in den
              Jahren 1794 und 1795Kolorierte Federzeichnung.
              Rastatt, Wehrgeschichtliches Museum, Inv.-Nr. 004612; Abb. aus:
              Festungswesen 2 Abb. 14
 Der Plan zeigt die im Januar 1794
                        begonnenen französischen Belagerungsarbeiten links
                        des Rheins vor der Kapitulation der Stadt am 20. September
                        1795 sowie nach der französischen Niederlage bei Handschuhsheim
                        am 24. August 1795 die österreichische Belagerung
                        der Stadt vom 15.	bis zum 22. November 1795  
                Für die Situation der Stadt an Rhein und Neckar ist besonders
                interessant die linksrheinische Rheinschanze an der Stelle
                der heutigen Stadt Ludwigshafen und der wohl eben vollendete
                Durchstich des Neckars zwischen Feudenheim und Mannheim.             |