|  Grabmal
                des Grafen Wilhelm IV. von Eberstein und seiner Gemahlin Johanna,
                geb. Gräfin von Hanau-Lichtenberg in der ev. Jakobskirche.
 Ein stadt- und kirchengeschichtlich gleich
                  wertvolles Epitaph stellt das Grabmonument des ebersteinischen
                  Grafen Wilhelm
                IV. und seiner Gemahlin Gräfin Johanna von Hanau dar. Es
                befindet sich nicht mehr an der ursprünglichen Stelle — erst
                nach dem Kirchenumbau in den dreißiger Jahren des vergangenen
                Jahrhunderts wurde es nach der Chorwand zur linken Seite des
              Altars gerückt. Auf einem großen nischenhaft vertieften Stein treten die
                Gestalten der gräflichen Herrschaften in guter Reliefarbeit
                hervor. Beide Ehegatten stehen mit gefalteten Händen nebeneinander.
                Graf Wilhelm in der Rüstung des 15. Jahrhunderts, mit reich
                befiedertem Helm und einem langen, zwiefach geteilten Bart. Gräfin
                Johanna im Faltengewand, mit dem Witwenschleier (ein Hinweis,
                dass die Gräfin-Witwe die mutmaßliche Stifterin des
                Denkmals ist). Im Fußsockel erkennen wir die Wappen von
                Eberstein und Hanau. Die Inschrift ist rings um den Stein auf
                den Bildrahmen gesetzt und lautet:  „Wilhelm Graf zu Eberstein,
                  des schwäbischen Kreises Oberster, regiert dreißig
                  und sechs Jahre und starb seines Alters Sechssechzig Jahr, als
                  man zahlt Tausend, Fünfhundert, sechzig und zwei Jahr. Johanna, Gräfin zu Eberstein, geborene Gräfin zu Hanau-Lichtenberg,
                Ihrer Gnaden Gemahl — ihres Alters Sechsundfünfzig
                Jahr und starb als man zahlt Tausend Fünfhundert Siebenzig
                und zwei, den 27. Januarii.“ Auf der Leiste zu Füßen
                der Figuren steht: Gott verleihe Ihnen eine selige Auferstehung. Oben, zu Häupten, befindet sich ein Steinmetzzeichen auf
                einem Wappenschild. Eine Porträtähnlichkeit lässt
                sich nicht nachweisen, zumal der Grabstein zehn Jahre nach des
                Grafen Tod gefertigt wurde. Graf Wilhelm IV. und Gräfin Johanna von Hanau-Lichtenberg
                waren der Reformation zugetan und unterstützten ihre Einführung
                in Gernsbach und wurden das Haupt der protestantischen Linie
                der Ebersteiner, während sein jüngster Bruder, Hanns
              Jakob I., das Haupt der katholischen Linie wurde Heinrich Langenbach: Grabsteine in der Gernsbacher St. Jakobs-Kirche.
                BH 41 (1961) S. 330 - 338(Digitaler
                Reprint)
 
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