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                      Bau- 
                      und Sanierungsmaßnahmen in Schloss Ludwigsburg
Erfolgreicher Abschluss der rund 15 Jahre andauernden 
                      Arbeiten der Staatlichen Vermögens- und Bauverwaltung Baden-Württemberg 
                      Baden- Württemberg ist reich an historisch bedeutenden 
                      Kulturdenkmalen, die es zu pflegen und erhalten gilt. Dem 
                      Jubilar- Schloss Ludwigsburg - kommt dabei als ehemals württembergischer 
                      Residenz und einer der größten unzerstörten Barockanlagen 
                      Süddeutschlands gewiss eine besondere Bedeutung zu. Vor 
                      nunmehr 300 Jahren wurde der Grundstein hierzu unter Herzog 
                      Eberhard Ludwig gelegt. Rechtzeitig zu diesem Gründungsjubiläum 
                      konnten die umfangreichen, rund 15 Jahre andauernden Bau- 
                      und Sanierungsmaßnahmen durch die Vermögens- und Bauverwaltung 
                      erfolgreich abgeschlossen werden. Zugleich werden im Jubiläumsjahr 
                      mit dem Keramikmuseum, der Barockgalerie und dem Modemuseum 
                      (Eröffnung 10. September 2004) drei neue Museen der Öffentlichkeit 
                      übergeben und das Schlossmuseum um das Appartement Carl 
                      Eugen (Eröffnung 18. Juni 2004) erweitert. 
                     Das Land Baden-Württemberg hat sich der Verantwortung für 
                      das Ludwigsburger Schloss auch in Zeiten anhaltender Sparzwänge 
                      gestellt und für die Maßnahmen die notwendigen Mittel in 
                      den Haushalt eingestellt. Ingesamt wurden 92 Millionen Euro 
                      in Schloss und Gärten investiert -davon werden heute 86 
                      Millionen Euro für die Gesamtbaukosten und rund 6 Millionen 
                      Euro für die Ausstattung der neuen Museen veranschlagt. 
                      Daran zeigt sich, welch große Bedeutung das Land dem Erhalt 
                      seines kulturellen Erbes beimisst. Umfassende Voruntersuchungen, 
                      sorgfältige Planung sowie die Erfahrungswerte der Fachleute 
                      bildeten die Grundlage für die genaue Ermittlung der Baukosten. 
                      Ein das Gesamtprojekt begleitendes Controlling stellte zudem 
                      sicher, dass der Kostenrahmen in allen Abschnitten (mehrere 
                      Hauptgruppen mit insgesamt 49 Unterabschnitten) verlässlich 
                      eingehalten wurden. 
                     Umfangreich waren die vorbereitenden Arbeiten, an denen 
                      Architekten, Denkmalpfleger, Kunsthistoriker und Restauratoren 
                      gleichermaßen beteiligt waren. Bestandserfassung der historischen 
                      , Gebäude, Voruntersuchung der Bausubstanz, Recherche in 
                      Archiven und Auswertung von Quellen, wie beispielsweise 
                      Inventaren, Rechnungen und Plänen, ging den Bau- und Sanie- 
                      rungsmaßnahmen vorweg. Die erste große und spektakuläre 
                      Maßnahme war die Restaurierung des Schlosstheaters, das 
                      1998 wieder eröffnet werden konnte. Dieses Kleinod des Schlosses 
                     hat seither breite internationale Beachtung gefunden. 
                     Ein zweiter großer Abschnitt war die Außensanierung mit 
                      20.000 qm Dach- und 24.000 qm Fassadenflächen. Dutzende 
                      Figuren und sonstige Bauzier an den Fassaden und in den 
                      Gärten wurden restauriert. Einige waren in so schlechtem 
                      Zustand, dass Kopien in Naturstein hergestellt werden mussten. 
                     Aber auch im Hintergrund hat sich vieles getan: Mit einer 
                      Gefahrenmeldeanlage, die dem neu-esten Stand der Technik 
                      entspricht, ist die Sicherheit für das Schloss und Ausstattung 
                      deutlich erhöht worden. Endlich gibt es zwei Aufzüge für 
                      behinderte Menschen. Außerdem haben alle diejenigen, die 
                      im Schloss arbeiten, Aufseher, Nachtwache, Handwerker nun 
                      Umkleide- und Aufenthaltsräume bekommen. Im Untergrund sind 
                      hundert von Metern Abwasserkanäle saniert und Leitungen 
                      abgedichtet worden. 
                     Ebenso ist viel auch im direkten Umfeld des Schlosses geschehen. 
                      Vorbildlich war dabei die Zusammenarbeit mit der Stadt und 
                      den Betreibern des Marstallzentrums bei der Neugestaltung 
                      des Vorfeldes und dem Übergang über die Marstallstraße in 
                      die Stadt. 
                     In die Schlossgärten wurden fast 13 Millionen Euro investiert. 
                      Die prachtvollen Vorgärten, der Obere Ostgarten, die Alleen 
                      im Südgarten und schließlich der Nordgarten sind saniert. 
                      Das Parkcafe wurde neu gebaut. Den Sponsoren, die die Ausstattung 
                      des Oberen Ostgartens mit den historischen Spielgeräten 
                      finanziert haben, sei an dieser Stelle noch einmal gedankt. 
                     Das Handeln der Vermögens- und Bauverwaltung wurde stets 
                      vom Prinzip geleitet, möglichst viel von der Originalsubstanz 
                      zu erhalten. Oftmals konnten aufgrund verfeinerter und weiterentwickelter 
                      Technologien der Erhalt sogar kostengünstiger ausgeführt 
                      werden als der Ersatz. So wurde beispielsweise im Jahr 1992 
                      bei der Außensanierung des Alten Hauptbaus erstmals neue 
                      Wege in der Sanierung von Bauteilen aus Naturstein beschritten. 
                      In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg 
                      wurde ein Verfahren unter ständiger wissenschaftlicher Begleitung 
                      zur Praxisreife entwickelt und an sämtlichen späteren Bauabschnitten 
                      eingesetzt. Es galt, den historischen Kalkputz wo immer 
                      es vertretbar war, zu erhalten. Hohlliegende Stellen sollten 
                      nicht abgeschlagen werden, sondern durch "Verkleben" am 
                      Untergrund fixiert. Werkstein konnte dank dieses neuen Verfahrens 
                      stabilisiert und damit belassen werden, was zuvor nicht 
                      vorstellbar war. Das Ergebnis: Schloss Ludwigsburg erstrahlt 
                      heute erneut in "altem" Glanz. 
                     Schlösser & Gärten
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