| Ottheinrich sah, wie viele seiner fürstlichen Zeitgenossen,
                in großartigen Wandteppichen ein ausgezeichnetes Mittel der Repräsentation.
                Durch die Bildersprache konnten Botschaften fürstlicher Selbstdarstellung
                transportiert werden, Herstellung und Machart gehörten zum Kostbarsten,
                 was die Zeit hervorbringen konnte. 
               Unter den Teppichen, die noch in Schloss Neuburg erhalten sind,
                befindet sich eine Serie, in der er seine Pilgerfahrt nach Jerusalem
                darstellen lässt, eine Serie mit Porträts sowie eine mit Allegorien.
                Ottheinrich wird die Erwerbung von 49 Teppichen zugeschrieben,
                davon hat er mindesten 29 selbst in Auftrag gegeben. Weitere
                45 Teppiche werden  "mit großer Wahrscheinlichkeit" seinen Anschaffungen
                zugeschrieben. Damit verfügte der Fürst über eine in seiner Zeit
                einzigartige Sammlung - nur offenbart diese Sammlung auch die
                ungeheure Diskrepanz zwischen Aufwand und finanziellen Möglichkeiten.
                 Genealogischer Teppich des Kurfürsten von 1558. München, Bayer.
                  Nationalmuseum
   Zusammensetzung der beiden Jerusalem-Teppiche, 1542. München,
                  Bayer. Nationalmuseum, und Neuburg, Schloss. Beide Bilder Ottheinrich (Ruperto-Carola,
                  Sonderband, 1955) S.
                  152/53 und nach S. 160
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