|  Berühmtestes Werk Ottheinrichs ist der wohl auf seine unmittelbare
                Beteiligung zurück gehende Ottheinrichsbau im Heidelberger Schloss.
                Er gilt als der erste Renaissancepalast im deutschen Schlossbau,
                steht jedoch gerade in Heidelberg in einer kontinuierlichen Entwicklung
                von der ersten Frühzeit der Renaissance.
 In
                Neuburg ließ Ottheinrich die dortige Burg über der Stadt ab 1527
                zu einer repräsentativen Residenz im Stil
                der Renaissance umbauen. Die Bauarbeiten wurden 1537 mit der
                Errichtung des Westflügels fortgesetzt und waren in den 1550er
                Jahren, als der Fürst die Nachfolge in der Heidelberger Kur antrat,
                noch nicht vollendet. Einer der wesentlichen Bestandteile der
                Neuburger Residenz ist die im Westfügel gelegene Schlosskapelle,
                der erste protestantische Kirchenbau in Bayern. Sie wude 1541,
                nach dem Übertritt des Fürsten zur lutherischen Konfession, mit
                Malereien und Bildwerken ausgestattet.   | 
          
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 Ab 1530 ließ Ottheinrich für seien Ehefrau Susanna
                von Bayern das Jagdschloss Grünau vor der Stadt errichten.
                Hier entstand zunächst der in der Mitte der Anlage stehende Turm,
                später folgten die umgebenden Wirtschaftsbauten mit den charakteristischen
                Ecktürmen. An seinem Heidelberger Palast verwirklichte Ottheinrich ab 1556
                ein Bildprogramm, das zum einem vom Einfluss der Gestirne auf
                das Glück der Menschen zeugt, zum zweiten die christlichen
                Tugenden eines guten Herrschers vorstellt, zum dritten aber ein
                politisches Programm der Reformation enthält. Ottheinrich
                verarbeitete hier die unmittelbar vorausgegangenen Erfahrungen
                aus dem Schmalkalidischen Krieg in einem Aufruf, sich voller
                Gottvertrauen der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den
            verfeindeten konfessionellen Lagern zu stellen. 
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