| Spurensuche 
                      2001 bis 2004 Archäologie in der Pfalz
 Herbstausstellung
  
                      Die Präsentation der Neufunde folgt einem zeitlichen 
                      Ablauf von der Altsteinzeit bis zur beginnenden Neuzeit, 
                      umfasst also einen Zeitraum von über 500.000 Jahren. Der 
                      bislang älteste Nachweis für die Anwesenheit von Urmenschen 
                      in der Pfalz ist ein unscheinbarer Flintabschlag, ein Relikt 
                      der Werkzeugherstellung, aus Neuleiningen, der durch die 
                      mit gefundenen Tierresten in einen Zeitraum um 600.000 bis 
                      500.000 vor Christus datiert werden kann. Jünger sind neu 
                      entdeckte bzw. neubewertete Werkzeugfunde und Halbfabrikate 
                      aus dem Mittelpaläolithkum – um 300.000 bis 130.000 vor 
                      Christus – aus Battenberg. Die Grundlage unseren heutigen sesshaften Kultur wurde in 
                      unserem Raum um 5.500 vor Christus durch die ersten Ackerbauern, 
                      die so genannten Bandkeramiker gelegt. Aus Hassloch stammen 
                      die ersten Hausgrundrisse der Pfalz, die durch Ausgrabungen 
                      nachgewiesen wurden.
 Als 
                      spektakulär sind kleine Glasperlen aus einem Urnengrab der 
                      Zeit um 1100 vor Christus aus Schifferstadt zu bewerten. 
                      Es sind die bislang ältesten Glasfunde aus der Pfalz aus 
                      dem derzeit größten nachgewiesenen Urnengräberfeld der späten 
                      Bronzezeit in der Pfalz. Ebenso bedeutend für die frühe 
                      Handelsgeschichte sind Korallenrohlinge aus Weingarten, 
                      die zur Schmuckherstellung während der späten Hallstattzeit, 
                      etwa um 600 vor Christus, dienten. Nach mehr als 60 Jahren wurden in der Pfalz wieder einmal 
                      Schwertgräber der älteren Keltenzeit bei Bobenheim-Roxheim 
                      entdeckt. Bislang gab es aus dem Zeitraum um 400 bis 350 
                      vor Christus nur ein Schwertgrab aus Bad Dürkheim. Ein echtes 
                      Highlight der keltischen Periode ist das Fragment eines 
                      eisernen Signalhornes von dem keltischen Fürstensitz „Limburg“ 
                      bei Bad Dürkheim aus der Zeit um 400 bis 300 vor Christus, 
                      das hier erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden wird.
 Grabungen in der ältesten Stadtanlage der Pfalz, der „Heidenmauer“ 
                      bei Bad Dürkheim, um 500 vor Christus, werden ebenso wie 
                      neue Forschungen in dem spätkeltischen Oppidum „Donnersberg“ 
                      bei Dannenfels in der Rubrik „Forschungen“ zu sehen sein.
 Die 
                      römische Periode nimmt unter dem Fundanfall des Zeitraumes 
                      2001 bis 2004 einen breiten Raum ein. Die mehr als 450jährige 
                      Zugehörigkeit der Pfalz zum Römischen Reich wird durch Beispiele 
                      ländlicher Besiedlung augenfällig. Optisch mehr als eindrucksvoll 
                      sind die Glasfunde aus einem Friedhof der Zeit um und nach 
                      400 nach Christus, der zu einem spätantiken Gutshof, der 
                      „villa rustica“, bei Gönnheim gehört. |