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                     Ælfrics 
                      Colloquy: eine kurze Einführung  Aelfric 
                      "der Grammatiker" (955 - 1010) war zunächst Mönch der Benediktinerabtei 
                      Abingdon (Berkshire) und wurde 987 nach Cornel (Dorsetshire) 
                      zum Unterricht der dortigen Mönche geschickt. Seit 1005 
                      war er Abt von Eynsham bei Oxford. Er schrieb zahlreiche 
                      Werke in Latein und Altenglisch; seine altenglischen Predigten 
                      und Heiligenleben gehören zu den meistbewunderten Prosawerken 
                      seiner Zeit.Das "Gespräch" ist ein bescheideneres Werk. Aelfric schrieb 
                      es als Dialog für junge Mönche und Novizen, um die Sprache 
                      einzuüben, die sie brauchten, um am Klosterleben teilzunehmen. 
                      Einige Zeit später fügte ein anderer Lehrer in eins der 
                      Manuskripte eine Glosse zwischen die lateinischen Zeilen 
                      - die Grundlage für den altenglischen Test des "Gesprächs".
 Während die genaue Bestimmung über den Gebrauch des Textes 
                      im Unterricht unbekannt ist, ist es wahrscheinlich, dass 
                      die Schüler die einzelnen Rollen lernten, indem sie etwa 
                      die eine oder andere Sprechrolle übernahmen. Die Existenz 
                      der Glosse legt nahe, dass der Text auch als Grundlage für 
                      die Übnersetzung des lateinische Textes ins Altenglische 
                      war.
 Das Gespräch hat eine lockere dramatische Struktur. Die 
                      Fiktion des ersten Teils (bis Vers 120) ist, dass die Schüler 
                      Lehrlinge der verschiedenen Berufe in einem angelsächsischen 
                      Dorf sind - Pflüger, Jäger, Kaufmann, Lederhandwerker -, 
                      die vom Lehrer über ihre Tätigkeiten und den (späteren) 
                      Wert ihrer Arbeit befragt werden. In einem zweiten Teil 
                      (121 bis Ende), werden die Knaben nach ihrem Leben als Mitglieder 
                      der mönchischen Gemeinschaft gefragt.
 So bescheiden der Text als literarische Produktion ist, 
                      so wichtig und viel zitiert ist er als historisches Dokument 
                      über das Alltagsleben im angelsächsischen England. Durch 
                      den herausgehobenen Rang, den Literatur in dieser Zeit hatte, 
                      gibt es wenige schriftliche Zeugnisse dieser Art über das 
                      Leben des Volks. Obwohl das "Gespräch" aus klösterlicher 
                      Umgebung stammt, die wiederum wie ein Filter gewirkt haben 
                      mag, zeichnet es dennoch en Bild des Lebens der weniger 
                      herausragenden Mitglieder der Gesellschaft.
 http://www.ucalgary.ca/UofC/eduweb/engl401/lessons/aelintro.htm
 Abbildung bei:
 http://www.engl.virginia.edu/OE/Tour/Manuscript.images/Colloquy.html
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