| Weikersheim 
                      - Kurze Geschichte des Schlosses Als Herren von Wighartesheim treten die Herren von Hohenlohe 
                      erstmals 1153 urkundlich auf. Weikersheim ist einer der Stammsitze des Hauses Hohenlohe. 
                      Von den im 13. Jahrhundert aufgespaltenen Linien Hohenlohe, 
                      Weikersheim und Brauneck blieb im 15. Jahrhundert nur die 
                      Linie Weikersheim übrig.
 Die mittelalterliche Wasserburg war eine Ringmauerburg mit 
                      einem breiten Graben und dem Bergfried neben dem Zugang 
                      vom Ort.
 Weikersheim fiel in der Erbteilung 1585 durch das Los
                      an  Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Langenburg, der gemäß
                      der Mode der Zeit Reisen durch
                      Frankreich,  England und Österreich unternahm und als gebildeter
                       und kunstliebender Renaissance-Fürst   eine rege Bautätigkeit
                      entfaltete.  Weikersheim bot wegen seiner Lage im Taubertal
                      die idealen 
                      Voraussetzungen für ein ausgedehntes und repräsentatives
                       Residenzschloss. Er plante ein Schloss auf dem Grundriss
                      eines gleichseitigen Dreiecks, das allerdings unvollendet
                      blieb. Der alte Bergfried aus staufischer Zeit erhielt
                      eine neues Dach in Form einer Haube - es 
                      
                      sollte ein repräsentatives Residenzschloss im Stil der
                       Renaissance entstehen. 1605 war der Bau im Wesentlichen
                      vollendet, dessen  Prachtstück  
                      der Rittersaal mit seiner freitragenden Kassettendecke
                      von Balthasar Katzenberger
                      
                      aus Würzburg war und noch ist. Residenz der Grafen wurde
                      Weikersheim jedoch nie, Graf Wolfgang II.,  die Triebfeder
                      der Bauarbeiten , zog
                      
                      nie
                      mit
                      seinem
                      Hofstaat
                      in
                      den 
                      Neubau um. Auch die alte Burg wurde nicht wie geplant abgebrochen.
                       Der Graf, der durch seine alchemistischen Experimente
                      berühmt 
                      wurde, starb 1610 im Alter von 64 Jahren. 
                     Während des Dreißigjährigen Krieges kamen die Baumaßnahmen 
                      zu einem Stillstand. 1634 wurde das Schloss durch die Truppen 
                      des Generals Johann von Werth vollständig geplündert, und 
                      wenn "... der Türke mit seinem Volk dagewesen wäre, so 
                      hätte es nicht schlimmer aussehen können." 
                     Der Enkel Graf Wolfgangs, Graf Siegfried, setzte die Bautätigkeit
                       ab 1679 fort, und als Graf Karl Ludwig 1709 die Residenz 
                      übernahm und dort über 50 Jahre lang das Schloss als Wohn-
                      und Regierungssitz bezog, erhielten das Schloss sowie der
                      Park
                       mit seinen zugehörigen Gebäuden nahezu die Gestalt, in
                      der  sie noch heute erhalten sind. Als  
                      Karl Ludwig  1756 ohne Erben starb, verlor Weikersheim
                       die Residenzfunktion und sank in die Bedeutungslosigkeit
                       eines
                       Landstädtchens
                        herab. 
                     Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete sich der aus Böhmen 
                      gekommene Prinz Constantin von Hohenlohe im Schloss seiner 
                      Vorfahren häuslich ein, gründete eine Malschule und begann, 
                      die vernachlässigten Räume und den Park zu renovieren. Er 
                      wurde zum geschickten Förderer des Schlosses und führte 
                      "Internationale Sommerkurse" für Kammermusik ein. Nach seinem 
                      Tod erwarb das Land Baden-Württemberg 1967 das Schloss für 
                      5,5 Millionen DM und wendet seitdem enorme finanziellen 
                      Mittel zum Erhalt des Schlosses auf.
                     Das Schloss samt Schlossgarten und Alchemie-Sammlung, die 
                      an den Grafen Wolfgang erinnert, sind der Öffentlichkeit 
                      zugänglich.
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