| Diesseits- und Jenseitsvorstellungen im Alten ÄgyptenEin ewiges Leben im Jenseits – die Vorstellung des 
                    Weiterlebens nach dem Tode bestimmte grundlegend das Denken 
                    und Handeln der Alten Ägypter. Das Leben im Jenseits sollte 
                    dem im Diesseits in nichts nachstehen. 
 Das vollkommene Diesseits bestand für die Menschen im 
                    Ägypten der Pharaonen aus einer idealen Weltordnung (Maat), 
                    die gegen Chaos und Vernichtung aufrecht erhalten werden 
                    musste. Jeder Ägypter musste sich den Regeln der Maat 
                    unterwerfen, die in engerem Zusammenhang mit religiösen 
                    Vorstellungen gesehen werden muss. Zahlreiche Objekte wie 
                    eine Salbölflasche in Form einer schwangeren Frau oder eine 
                    Statuette des vergöttlichten Baumeisters Imhotep, 
                    veranschaulichen das religiös geprägte Alltagsleben der 
                    Alten Ägypter. So auch ein Zaubermesser aus dem zweiten 
                    Jahrtausend vor Christus, das mit Darstellungen von 
                    Schutzgottheiten verziert ist und Gefahren abwehren sollte.
 
 Das Weiterleben im Jenseits war erst nach dem Bestehen des 
                    Totengerichts vor dem Totengott Osiris möglich. War dieses 
                    überstanden, erfolgte der Eintritt in das Totenreich. Dort 
                    dienten so genannte Uschebti, kleine Figürchen, die dem 
                    Verstorbenen als Grabbeigaben mitgegeben wurden, als 
                    Ersatzkörper für Arbeitsdienste. Ein aus dem elften 
                    Jahrhundert vor Christus stammendes, aus blauem Glas 
                    gearbeitetes Figürchen, das zu den Grabbeigaben eines 
                    Hohenpriesters des Gottes Amun gehörte, ist ein Beispiel 
                    dieser Massenware.
 
 Eine Besonderheit stellen Mumienportäts dar, die in großer 
                    Zahl in der römischen Zeit vorkommen. Meist aus einer 
                    bemalten Holztafel bestehend, weisen die Darstellungen 
                    idealisierte Abbildungen des Verstorbenen auf. Das 
                    Landesmuseum Württemberg besitzt eine Reihe wertvoller 
                    Porträts wie das der Eirene, das in der Landesausstellung zu 
                    sehen ist.
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