| "Ein märchenhaft Gebilde, Dornröschens Zauber gleich" Die 
                    bemerkenswerte Rezeption von Schloss Favorite Ausstellung im Stadtmuseum Rastatt, Herrenstr.11
 vom 12. Juni bis 5. Oktober 2008
 Freitag bis Sonntag, Feiertag 10 bis 17 Uhr
 Führungen nach Voranmeldung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten
 Mit ihrem überaus luxuriösen und kostbar ausgestatteten Maison 
                    de plaisir ließ sich die damals junge Witwe Markgräfin Sibylla 
                    Augusta ein Denkmal setzen, das zu allen Zeiten besucht wurde 
                    und überaus großes Gefallen hervorgerufen hat. Kein Reiseführer 
                    und keine Reisebeschreibung der Region vergaß es bisher, in 
                    meist überschwänglichen Worten einen Besuch dieses Kleinodes 
                    zu empfehlen. So wurde das Lustschlösschen der Markgräfin 
                    häufig Gegenstand romantischer Verklärung und romanhafter 
                    Schilderungen, die zuweilen an die Sehnsucht des wiederzuentdeckenden 
                    Arkadiens erinnern. Für viele Künstler wurde Park und Schloss 
                    ob seiner Schönheit und idyllischen Lage zum beliebten Motiv, 
                    so dass wir heute eine Vielfalt von Darstellungen in Grafik 
                    und Malerei besitzen. Als Hauptsehenswürdigkeit der Region 
                    findet sich das Abbild der Favorite schließlich auch auf geschliffenen 
                    Gläsern aus Böhmen, die vor allem im 19. Jahrhundert als Reiseandenken 
                    sehr beliebt waren. 
                   Schloss Favorite wurde - wenn auch unfreiwillig - Schauplatz 
                    großer Geschichte, hatte es doch die Preußen 1849 und die 
                    französische Besatzung 1945 zu beherbergen. So diente es auch 
                    immer wieder als repräsentative Kulisse großer Staatsbesuche.
                   Welche Bedeutung diese Sommerresidenz für die Erbauerin selbst 
                    hatte, zeigt sich darin, dass der Baubeginn im Sommer 1710 
                    mitten in Kriegszeiten fiel, zu einem Zeitpunkt, als das Land 
                    ausgebrannt und finanziell am Ende war. Vielleicht gerade 
                    deshalb investierte Sibylla Augusta ihre ganze Energie in 
                    diesen Bau und dessen Ausstattung, der für sie zeitlebens 
                    ein Ort der Kontemplation wurde. So spiegelt dieses Bauwerk 
                    wie kein anderes ihre Persönlichkeit wider und löste dadurch 
                    vielleicht jene Faszination aus, die durch alle Jahrhunderte 
                    bis heute spürbar ist.
                   Der 275. Todestag von Markgräfin Sibylla Augusta gab nun 
                    Anlass, dem reichhaltig vorhandene Material unterschiedlichster 
                    "Rezipienten" nachzuspüren und diesen Wandel im Zeitgeist 
                    in Form einer Ausstellung zu zeigen. 
                   
                   Museumspädagogisches Programm für Kindergartengruppen und 
                    Schulklassen auf Nachfrage unter Telefon 07222/972-440 oder 
                    972-153.
                   Für die Zeit der Ausstellung ist ein Veranstaltungsprogramm 
                    in Planung. Es ist zu gegebener Zeit auf der Homepage der 
                    Stadt Rastatt www.rastatt.de abzurufen oder unter der oben 
                    genannten Telefonnummer zu erfragen.
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