|                       In einer Welt, die geprägt war von Hungersnöten,
                      Krankheit, Krieg und einem Klima der Angst, entstand der
                      ideale Nährboden für den Glauben an unheilbringende
                      Hexen. Das Historische Museum der Pfalz Speyer entführt
                      seine Besucher in die Frühe Neuzeit und präsentiert
                      mit der Ausstellung „Hexen – Mythos und Wirklichkeit“ vom
                      13. September 2009 bis 2. Mai 2010 eine kulturgeschichtliche
                      Schau, die das Phänomen „Hexe“ umfassend
                      darstellt.   Ausgehend vom Weltbild des 16. und 17. Jahrhunderts erfahren
                      die Besucher anhand aktuellster wissenschaftlicher Forschungen,
                      wie eine Vielfalt von Ursachen die Voraussetzung für
                    die Hexenverfolgungen schuf.  Die Schau zeigt über 600 spannende, verblüffende
                      und faszinierende Exponate. Neben Objekten des Historischen
                      Museums der Pfalz sind weitere Ausstellungsstücke
                      internationaler Provenienz zu sehen: Zu den 97 leihgebenden
                      Museen zählen etwa das Musée National d’Histoire
                      et d’Art Luxembourg, die Soprintendenza Archeologica
                    di Roma und das Kunsthistorische Museum Wien.  Kuriose Gegenstände wie Maulwurfskrallen, denen magische
                      Kräfte zugesprochen wurden, finden sich in der umfassenden
                      Präsentation ebenso wie juristische Zeugnisse aus
                      Hexenprozessen oder seltene Handschriften von Verurteilten.
                      Darunter sind spannende Zeugnisse, die hautnah von Hexenglauben
                      und Hexenverfolgung berichten, wie etwa das „Hexenhemd“ von
                      Vehringenstadt, das 1680 vermutlich der als Hexe angeklagten
                      Anna Kramerin vor dem Verhör angelegt wurde. Dadurch
                      sollte verhindert werden, dass die Angeklagte Zaubermittel
                      in der Kleidung verstecken und sich damit vor der Befragung
                    schützen konnte.  Lebhafte Inszenierungen und digitale Stationen ergänzen
                      den Ausstellungsrundgang: An neun interaktiven Bereichen
                      können die Besucher ihr Wissen auf die Probe stellen
                      und viele neue Geschichten rund um das Thema „Hexe“ erfahren.
                      Vierzehn Hörstationen und zwölf Filmprojektionen
                      offenbaren interessante und faszinierende Details zum Phänomen
                    Hexe.  Zur Ausstellung erscheint das Begleitbuch „Hexen – Mythos
                      und Wirklichkeit“. Die umfangreiche Publikation enthält
                      Beiträge namhafter internationaler Wissenschaftler
                      zu den Themen Volksglauben, Volksmagie und modernem Hexenwesen
                      und fasst den heutigen Stand der interdisziplinären
                    Forschung zusammen.  Ergänzt und begleitet wird die Ausstellung durch Führungen
                  sowie ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. |