| 
 Beim Bau der B 290 wurden größere Teile des
                      römischen Vicus, das Kastellbad mit verschiedenen
                      Ausbauphasen und 1979 / 80 beim Bau von Versorgungsleitungen
                      zwei römische Steinhäuser ausgegraben. Aus den
                      Grabungen stammt zahlreiches Fundgut, unter anderem ein
                      großer Bestand von Bronzegeschirren, die als Depot
                      in einem Brunnen lagen, sowie der einzige vollständige
                    römische Infanteriehelm der Limeszeit. Die hier freigelegte Badeanlage wurde wohl bereits um
                      150 n. Chr. begonnen, gegen Ende des 2. Jahrhunderts aber
                      bereits
                      umgebaut
                      und
                      neu konzipiert. Im 3. Jahrhundert, wohl unter dem Eindruck
                      der sich mehrenden alamannischen Einfälle und vielelicht
                      auch nach einer Teilzerstörung, wurde der Bau in seinem
                      Umfang zurückgenommen und Mitte des Jahrhunderts zusammen
                    mit der Aufgabe des Kastells verlassen. Nach dem klassischen Reihentypus liegen die Baderäume
                      streng hintereinander zwischen Eingangsbereich und Feuerstelle
                      (praefurnium). Dem Empfangs- und Umkleidebereich  vorgelagert
                      ist hier eine massive Vorhalle (zweite Baustufe), durch
                      die die Anlage betreten wird. Beide Teile fielen der Verkürzung
                    im 3. Jahrhundert zum Opfer.   
  
 Bilder oben: Das Kastellbad im Vicus, oben
                      von Süden gesehen, im Vordergrund der EingangsbereichDarunter ein Blick  in die beiden Laubade-Räume;
                      die ehemals vorhandene Hypokaustheizung ist durch auf den
                      Kies gelegte Ziegelplatten angedeutet.
 Unten: Repräsentatives Wohnhaus des Vicus Die Archäologischen Stätten im Umkreis von
                      Rainau sind durch einen 11 km langen Archäologischen Wanderweg
                      verbunden.  
   |