| Tomi Ungerer wurde 1931 in Strtaßburg geboren. Die internationale
                Zeichner- und Illustratorenkarriere des Zeichners in den Bereichen
                Plakatkunst, Jugendbücher und satirische Zeichnungen beginnt
                1957 in New York. Er hat rasch Erfolg mit seinem ersten Kinderbuch,
                The Mellops go flying (Mr. Mellops baut ein Flugzeug), erschienen
                im Verlag Harper & Row, sowie mit Werbekampagnen für die Werbeagenturen
                der Madison Avenue. Auch sein zweites Kinderbuch The Three Robbers
                (Die drei Räuber) wird ein Erfolg. In den 60er Jahren arbeitet
                Ungerer erfolgreich als Werbezeichner, z.B. für The New York
                Times. In seinen satirischen Zeichnungen befasst er sich mit
                der New Yorker Gesellschaft (ein Beispiel hierfür sind die bissigen
                Illustrationen von The Party), aber auch mit der amerikanischen
                Politik, beispielsweise mit dem Plakat "Black Power/White Power",
                das zu einem wichtigen Symbol wurde.
               1971 entscheidet sich Tomi Ungerer, New York zu verlassen und
                zieht nach Kanada. Seit 1975 lebt er in Irland. In Werken wie
                Babylon und Rigor Mortis stellt er die Verirrungen der modernen
                Welt überspritzt dar.
               Sein umfassendes grafisches Werk, für das er seit über 40 Jahren
                weltweit zahlreiche Preise erhalten hat (unter Anderem der Hans-Christian-Andersen-Preis,
                der Jakob-Burckhardt-Preis und den Grand Prix National des Arts
                Graphiques) ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Ungerer
                zeichnet mit dem gleichen Talent Kinderbuchillustrationen, satirische
                und erotische Zeichnungen oder Landschafts- und Naturzeichnungen.
                Er verwendet also verschiedene Techniken und behandelt die unterschiedlichsten
                Themen wie beispielsweise Paarbeziehungen, gesellschaftliche
                Themen, Mechanisierung, Zeit und Tod, Krieg sowie Ungerechtigkeit
                und Intoleranz, die zu Leitmotiven seines Werks werden.
               Trotz dieser Vielfalt bleibt sein Stil durch seinen sicheren
                Strich und seine kreative Eigenständigkeit auf den ersten Blick
                erkennbar. Die Zugehörigkeit des Künstlers zu verschiedenen Kulturkreisen
                wie dem Elsass und den USA trugen zur Festigung seines individuellen
                Talents bei. Ungerer setzt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
                auf seine Weise die Tradition der Illustrationszeichnung fort,
                die insbesondere durch Künstler wie Gustave Dore, Honore Daumier
                oder Wilhelm Busch geprägt
                 Texte: Musées de Strasbourg            |