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              Ein "Parcours-de-Mémoire" erzählt
              die Lebensgeschichte der Julie von EffingerAusstellung Schloss Wildegg (Ag), 28. April - 31.
              Oktober 2012  (kag)
                Hundert Jahre nach dem Tod der letzten Schlossherrin, Julie von
                Effinger, wird die Villa auf Schloss Wildegg erstmals für
                die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum Aargau
                widmet der letzten Vertreterin der Familie von Effinger eine
                Ausstellung, die auf einem Stationenweg durch Villa und Schloss
                an eine aussergewöhnliche Persönlichkeit erinnert.
                Ausgewählte Objekte und schriftliche Dokumente aus ihrem
                persönlichen Nachlass werden erstmals gezeigt und mit Geschichten
                aus ihrem Leben als Schlossherrin und Wohltäterin umrahmt.
                Die Ausstellung ist bis 31. Oktober zu sehen.
 Im Rahmen des Frauenjahres 2012 im Museum Aargau wird in der
                Ausstellung auf Schloss Wildegg die Geschichte der Julie von
                Effinger erzählt. Sie war die letzte Vertreterin ihrer Familie,
                die seit 1484 im Besitz der Schlossdomäne Wildegg war. Julie
                blieb ledig und widmete sich zeitlebens dem Erhalt ihres Familienerbes.
                Eine unglückliche Liebeserfahrung führte zu einer stark
                religiösen Neigung. Aus einem Gefühl der Verantwortung
                für ihre Untergebenen besuchte sie Kranke und errrichtete
                eine Stiftung zur Bekämpfung der Trunksucht. Für das
                Bauen hatte sie eine besondere Vorliebe "Ach, wenn ich ein
                Mann wäre, ich würde Architekt geworden sein" pflegte
                sie zu sagen. 1886 liess sie die Villa bauen. Hier lebte sie
                bis zu ihrem Tod im Jahre 1912. Die Villa wird nun erstmals für
                das Publikum geöffnet.  Julie von Effinger, gespielt von Claudia Klopfstein, an der Vernissage
              Schloss Wildegg. © Museum Aargau
  "
                Das Fräulein mit dem Gläsli" - Zeitzeugen erinnern
                sichDie neue Ausstellung ist als Spaziergang durch Villa, Schloss
                und Garten konzipiert. Unterwegs besichtigen Besucherinnen und
                Besucher nicht nur Julie von Effingers Wohnräume, sondern
                erfahren an acht Hörstationen verschiedene Geschichten und
                Facetten aus dem Leben und der Persönlichkeit der letzten
                Schlossherrin. Neben schriftlichen Quellen wie Briefen und Dokumenten
                wurden Erinnerungen von Zeitzeugen und deren Nachkommen gesammelt.
                So ist zum Beispiel zu erfahren, dass Julie von Effinger eine
                gute, aber strenge Arbeitgeberin war. Der Vater eines Zeugen
                arbeitete als Gärtner auf Schloss Wildegg. Da hätten
                die Gärtner jeweils das "Znüni" hinter der
                Hecke genommen, denn "das Fräulein mit dem Gläsli
                sieht uns sonst gut", pflegte Hans Werder (1886-1959) zu
                erzählen. Ein besonderes Verhältnis hatte sie zu ihrer
                Gesellschafterin Pauline von Peyer, die sie während 31 Jahren
                begleitete. Viele weitere Geschichten verdichten das Bild einer
                faszinierenden Persönlichkeit. Julie war sich ihrer Verantwortung
                gegenüber Untergebenen und dem Erbe einer zu Ende gehenden
                Familiengeschichte stets bewusst. So hatte sie die Schlossdomäne
                Wildegg dem Bund vermacht, der sie 2011 einer vom Aargau gegründeten
                Stiftung übergab.
  Frauengärten im SchlossgartenGestalten Frauen ihre Gärten anders als Männer? Im
                Frauenjahr des Museum Aargau begegnen Besucherinnen und Besucher
                im Garten von Schloss Wildegg besonderen Frauen und ihren kreativen
                Gartenideen. ProSpezieRara hat in Zusammenarbeit mit Schloss
                Wildegg insgesamt zehn Frauengärten ausgesucht, konzipiert
                und umgesetzt. Das Spektrum reicht vom „weissen“ Garten
                der Tochter eines Englischen Barons, Vita Sackville-West bis
                zum "wilden Charakter" eines Bauerngartens von Carolin
              Reiber.
 Zum Thema erscheint die Broschüre "Julie von Effinger,
                die Wohltätige, Frauen und ihre Gärten". |