| Karlsruhe – Straßburg - BaselEin einführender Bereich lässt die Besucher in
                      die Geschichte des Oberrheins mit seinen drei wichtigsten
                      Jugendstilzentren Straßburg, Karlsruhe und Basel
                      eintauchen. Für Karlsruhe stehen besonders die Grötzinger
                      Künstlerkolonie und Persönlichkeiten wie die
                      Universal-künstler Charles Spindler und Hermann Billing.
                      In Straßburg und dem Elsass prägen der Künstler
                      Jean-Jacques Waltz – besser bekannt als „Hansi“ – mit
                      seinen bekannten Elsäs-serdarstellungen oder die Künstlergruppe „Kunschthafe“ die
                      Zeit. Die herausragende Textil-industrie und der Künstler
                      Hans Sandreuter stehen für den Raum Basel. Die markante
                      Ke-ramikproduktion am Oberrhein wird in einem weiteren
                    Ausstellungsteil beleuchtet.
 Die JugendstilwohnungIn die Lebenswelt um 1900 entführt eine inszenierte
                      Jugendstilwohnung mit Salon, Speise-zimmer, Veranda, Herren-,
                      Schlafzimmer und Boudoir. Ihre Ensembles veranschaulichen
                      nicht nur die typische Möblierung der Jahrhundertwende,
                      sondern geben einen Eindruck vom Zeitgeist und dem Leben
                      der damaligen Bewohner. Ein Salon ist mit zeittypischen
                      Möbeln wie Buffet, Teetisch und Sofa ausgestattet
                      und steht sinnbildlich für das gesellschaftliche Leben.
                      Das Musikzimmer als Gesamtkunstwerk des Jugendstils zeigt
                      u.a. automatische In-strumente der Firma Welte aus dem
                      Schwarzwald. Die Ehe um 1900, die Sexualmoral und Dessous
                      stehen in Schlafzimmer und Boudoir im Mittelpunkt, während
                      im Kinderzimmer mit Spielzeug und Kinderkleidung auf die
                      Themen Kindheit und Geschlechterrollen um 1900 eingegangen
                    wird.
 Leben in der Stadt Der dritte große Themenbereich widmet sich dem Leben
                      in der Stadt: In einem inszenierten Schaufenster wird die
                      Mode vorgestellt, darunter Accessoires wie Schmuck, Taschen,
                      Hüte und Spazierstöcke, aber auch ganz exklusive
                      Stücke wie die Damengarderobe der Karlsru-her Modistin
                      Emmy Schoch. Der Emanzipation der Frauen widmet die Ausstellung
                      große Aufmerksamkeit, von deren Erwerbstätigkeit über
                      den Antifeminismus bis hin zum Kampf gegen das Korsett.
                      Kunstvoll gearbeitete Glasfenster, dekorative Werbegrafik
                      und erlesener Schmuck aus Pforzheim sind weitere Themenbereiche.
                      Nicht unberücksichtigt bleiben hier auch die Unterhaltung,
                      der Konsum sowie die technischen und wissenschaftlichen
                      Errun-genschaften jener Zeit – so sind zum Beispiel
                      der Staubsauger oder die Kaffeemaschine Erfindungen um
                    1900.
 Bild: Jean-Jacques Waltz (Hansi), „Die Frau mit Iris“,
                  1900 , Musée Hansi, Riquewihr |