| Das Kloster Schönau ist eine Gründung des Bischofs Buggo von
                Worms, der hier 1142 eine Niederlassung der Zisterzienser gründete
                und mit Mönchen aus dem Kloster Eberbach besiedelte. Anlass dürfte
                unter anderem eine Abwehr Lorscher Ansprüche (St. Michael. Heiligenberg,
                und Neuburg) im Neckartal sein, da der Odenwald in dieser Region
                als Einflusszone des Wormser Bischofs angesehen wurde. Das Wormser
                Eigenkloster geriet bald darauf unter die Vogtei der Staufer
                und der Pfalzgrafen, die es schließlich noch im 12. Jahrhundert
                zu ihrer Grablege bestimmten.  Zur Blütezeit  im 13. Jahrhundert hatte das Kloster etwa
              300 Mönche
              und einen umfangreichen Grundbesitz, den es, wo es möglich erschien,
              durch Aussiedlung der Bauern in Grangien (Klosterhöfe) organisierte.
              Der 1294 missglückte Versuch, auch das klösterliche Dorf Plankstadt
              in eine Grangie umzuwandeln, kennzeichnet den beginnenden Kräftverlust
              der mönchischen Gemeinschaft.
 Von Schönau aus wurde  1190 das
                Tochterkloster Bebenhausen gegründet, zu weiteren Filiationen
                kam es nicht.  Dem Schönauer Abt von Schönau unterstand
                das 1386 gegründete  Studienkolleg St. Jakob in Heidelberg,
                das alle süddeutschen
                Zisterzienser-Studenten besuchten.
              Das Kloster hatte Stadthäuser in Heidelberg, Speyer, Worms
              und Frankfurt am Main. Der Frankfurter Außenbesitz wurde
              im 15. Jahrhundert aufgegeben, dafür konnte das Kloster 1480
            die Propstei Wiesenbach erwerben. Die Zisterzienser in Schönau konnten sich nie aus der pfalzgräflichen
            Vogtei lösen, so dass mit Einführung der Reformation in der Kurpfalz
            Kurfürst Ottheinrich 1558 auch dieses Kloster auflöste. Das Klostervermögen
            wurde jedoch nicht in das "Staats-"Vermögen integriert, sondern 
            in einem Sondervermögensfonds "pfälzische Pflege Schönau" getennt
              verwaltet. Dieser Sonderfonds blieb bis zu seiner Reorganisation
              im 20. Jahrhundert bestehen.  Das Klostergelände wurde 1562 durch Kurfürst Friedrich III. wallonischen
              Glaubensflüchtlingen zur Siedlung übergeben, die hier ihre Handwerksbetriebe
            (u.a. Tuchweberei) errichteten. Obwohl ihnen in ihrer Kapitulation
            der Schutz der Klostergebäude aufgetragen war, fiel der größte Teil
            der Baulichkeiten der Zerstörung und dem Abbruch zum Opfer. Nur das
              Gebäude des Herrenrefektoriums wurde unverändert als Pfarrkirche
              weiter genutzt.
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