|  Obwohl der Reformator Martin Luther (1483-1546) als eine
                      der wichtigsten Gestalten der europäischen Geschichte
                      gilt, ist über seine Familie und sein Privatleben
                      wenig bekannt. Die Ausstellung FUNDSACHE LUTHER gibt anhand
                      600 archäologischer Fundgruppen erstmals Einblick
                      in das private Lebensumfeld Martin Luthers und seiner Familie.
                      Die Reiss-Engelhorn-Museen zeigen die einmaligen Funde
                      vom 30. Mai bis 15. November 2009 im Museum Weltkulturen
                    D5.
 Archäologische Ausgrabungen am Geburtshaus Martin
                      Luthers in Eisleben, dem Elternhaus in Mansfeld und seinem
                      eigenen Haus in Wittenberg erbrachten außergewöhnliche
                      Funde, die es ermöglichen, in ganze Kapitel seiner
                      Lebensgeschichte Einblick zu nehmen. Scherben von unzähligen Gefäßen, tausende
                      Tierknochen und hunderte Gegenstände des täglichen
                      Lebens zeigen uns, wie Martin Luther und seine Familie
                      wirklich lebten: vom Kinderspielzeug über die Essgewohnheiten
                      bis hin zum Wohnkomfort und dem Lehrbetrieb im Hause Luther.
                      Das Bild korrigiert die von Luther selbst formulierte Behauptung
                      von der niedrigen sozialen Herkunft. So muss es sich um
                      eine durchaus wohlhabende Familie gehandelt haben. Gemeinsam
                      mit den archäologischen Funden werden einige Besitztümer,
                      die die Zeit in Sammlungen und Museen unbeschadet überstanden
                      haben, gezeigt. Es handelt sich hierbei um wertvolle Gefäße,
                      Alltagsgerät und Schmuck Luthers und seiner Frau Katharina
                      von Bora. Sie werden erstmals zu einer Gesamtschau der
                      lutherschen Hinterlassenschaften zusammengetragen. In anschaulichen
                      Inszenierungen lassen die Exponate ein Bild des bislang
                      weitgehend unbekannten Privatmanns Luther entstehen. Reproduktionen
                      namhafter Gemälde des 16. Jahrhunderts ermöglichen
                      den Blick in das Zeitumfeld und vergegenwärtigen den
                      aktuellen Gebrauch der Fundstücke in der Lebenswelt
                      der Menschen der Zeit. Die Mannheimer Ausstellung wird von einem umfassenden
                      Veranstaltungsprogramm begleitet. Ein großer Familientag,
                      ein spannendes Sommerferienprojekt, öffentliche Führungen,
                      eine Vortragsreihe sowie attraktive Aktionstage für
                      Kinder, Jugendliche und Familien bieten interessante Einblicke
                      in Leben und Wirken des großen Reformators. Zur Ausstellung
                      ist der gleichnamige Begleitband erschienen. „FUNDSACHE
                      LUTHER“ ist eine Ausstellung des Landesmuseums für
                      Vorgeschichte Halle (Saale).
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