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    Geschichte des Museums  Hans Haug, Konservator und später Direktor der
                Strassburger Museen von 1919 bis 1963, gründete das Museum CEuvre
                Notre-Dame und richtete es im Frauenhaus ein. Er organisierte
                einen großen
                Teil der Straßburger Sammlungen neu und räumte dabei mit ebenso
                viel Talent wie Begeisterung dem Zeitalter des Mittelalters und
                der Renaissance einen herausragenden Stellenwert ein. Diese Zeit
                war für ihn "wesentlich für die Herausbildung des modernen Elsass,
                ein Zeitalter, in dem Straßburg das Münster und die meisten seiner
                Kirche baute, in dem es seinen Status als Freie Reichsstadt errang,
                in dem es von den Geistesformen geprägt wurde, die sich in der
                romanischen und der gotischen Kunst widerspiegeln, in dem Straßburg
                zur Geburtsstätte der Druckerei wurde und wenig später zum rheinischen
              Zentrum des Humanismus und der Reformation".  Um diese Blütezeit und die Kunst, die sie hervorbrachte, in ihrer regionalen
    Ausprägung und Entwicklung einem breiten Publikum vor Augen zu führen, schlug
    Hans Haug 1929 die Gründung eines großen Straßburger Museums für das Mittelalter
    und die Renaissance vor. Für ein solches Vorhaben bot sich das sogenannte Frauenhaus
    wie von selbst an, um so mehr als hier bereits die vom Münster abgenommenen
    Skulpturen deponiert waren. Seit dem 13. Jahrhundert ist es Sitz der Münsterbauhütte,
        die mit dem Bau und der Pflege des Münsters betraut war. Das aus einem gotischen
        (1347) und einem Renaissance-Flügel bestehende Gebäude verfügte nicht nur über
        Räumlichkeiten von historischem Interesse; es bestand auch die Möglichkeit,
        das Museum auf mehrere Nebengebäude auszudehnen. Hier vereinte Haug die mittelalterlichen Sammlungen
                verschiedener Museen, die vom Münster abgenommenen Statuen
                und die Bestände der Elsässischen Gesellschaft für
                Denkmalpflege, die diese insbesondere im Zuge des Abrisses zahlreicher
                romanischer und gotischer Bauwerke zu Ende des 19. Jahrhunderts
              zusammengetragen hatte.  1931 wurde das Museum eröffnet. Seither trägt
                es den Namen des Gebäudes, in
      dem es untergebracht ist. Im Erdgeschoss waren die Skulpturen des Münsters
                sowie Kunstschmiedearbeiten ausgestellt. In den oberen Geschossen
                befanden
                sich die Möbel,
                Wandteppiche, Glasfenster und Holzskulpturen. Der Münsterikonographie
                war ein eigener Raum gewidmet. Vergrößerungen des Hauses
      und Ausbau der Sanmmlungen folgten. Das Museum übernahm Gemälde, Goldschmiedearbeiten,
      archäologische Fundstücke, Mobiliar und romanische Skulpturen aus den Beständen
      anderer Museen oder aus dem Besitz der Gesellschaft für die Erhaltung der
      Altertümer
      im Elsass. Diese Exponate stammten vorwiegend aus romanischen oder gotischen
      Häusern, die Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen worden waren.  Darüber hinaus wurden mehrere Straßburger Häuser und Innenausstattungen, die
        vor der Zerstörung gerettet werden konnten, sowie zahlreiche Teile von alten
        Bauwerken im Museum neu aufgebaut. 1956 vollendete Hans Haug sein Werk: einen
        Rundgang durch sieben Jahrhunderte künstlerischen Schaffens, der wie eine Folge
        von Dialogen zwischen den Werken und ihrem architektonischen Rahmen gestaltet
        ist. |