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    Das Frauenhaus  Herzstück des Gebäudekomplexes ist die Münsterbauhütte
                ("Unserer Lieben Frauen Werk" oder kurz "Frauenwerk"), die seit
                dem 13. Jahrhundert mit der Beschaffung und der Verwaltung der
                für Bau und Unterhalt des Münsters notwendigen Gelder betraut
                war. In dem Gebäude, Frauenhaus genannt, befanden sich mehrere
                Jahrhunderte lang die Amtsstube des Zahlmeisters und die Verwaltung
                der Bauhütte, die Wohnungen des Zahl- und des Baumeisters sowie
                der Sitzungssaal der Maurer und Steinmetzen des Münsters, die
                einer anderen Zunft angehörten als die städtischen Maurer und
              Steinmetzen.  Die beiden Gebäude des Frauenhauses liegen an der Südseite des Münsterplatzes.
    Der linke Teil mit seinem einfachen Treppengiebel wurde 1347 errichtet und
    mehrmals umgebaut, vor allem im 16. Jh. Der rechte Teil wurde 1579 nach den
    Plänen des Baumeisters Hans Thoman Uhlberger in einem mit spätgotischen Elementen
    durchsetzten Renaissance-Stil gebaut. Beide Teile sind durch Galerien miteinander
    verbunden. Eine prächige Wendeltreppe, ebenfalls von Uhlberger entworfen, verbindet
    die verschiedenen Geschosse. Der ehemalige Sitzungssaal der Maurer und Steinmetzen
    des Münsters nimmt das gesamte Erdgeschoss des Renaissance-Hauses ein. Auf
    den Wänden sind die Überreste von Fresken zu sehen, die Wendel Dietterlin zugeschrieben
    werden und Ende des 19. Jahrhunderts teilweise übermalt wurden. Die fünf Felder
    der Holzdecke und ein Gewölbe werden von zwei Säulen gestützt. Die beiden Schlussteine
    des Gewölbe, welches das Archiv im Obergeschoss trägt, sind mit den Steinmetzzeichen
    des Baumeisters Uhlmann und der Bauhütte versehen. |