Ausschreibung und Begründung des Themas
Angesichts der zunehmenden Bedeutung neuer Medien muß nicht nur im Bereich der Medienpädagogik, sondern auch im technischen Umgang mit den neuen Medien und mit den Möglichkeiten der Informationsbeschaffung der traditionelle Kanon des Bildungsplans verlassen und in diese Richtung erweitert werden. Die ohnehin vorhandene Stofffülle verbietet es, Unterrichtsinhalte nur zu ergänzen respektive zu verlagern, vielmehr ist eine gezielte Neuformulierung von Bildungsplanthemen anzustreben. Der Umgang mit der besonderen Struktur elektronischer Medien ermöglicht es darüber hinaus, weitere Unterrichtsinhalte im Sinne des vernetzten Denkens anzusprechen und einzubinden. Eine Zusammenarbeit mit weiteren Fächern und Fachrichtungen ist angeraten und kann dem Projekt selbst nur nützen.
Die Informationsbeschaffung mit Hilfe elektronischer Medien kann die Defizite der klassischen Beschränkung auf gedruckte Medien ausgleichen. Deren Nachteil liegt einmal in der begrenzten Verfügbarkeit, da sich Schüler trotz der fortgeschrittenen Altersstufe nur sehr ungern und zögernd in wissenschaftliche Bibliotheken bemühen, dann im begrenzten Tiefgang, soweit die Literatur in Stadtbüchereien verfügbar ist, sowie in der oft fehlenden Aktualität. Besonders im argumentativen Bereich kann die breite Streuung von Informationen und Meinungen im Sinn einer politischen Erziehung nicht allein die Meinungs- und Medienvielfalt demonstrieren, sondern auch dazu beitragen, daß die beteiligten Schüler sich in der Medien- und Meinungsvielfalt aktiv handelnd zurechtfinden.
Der zweite Aspekt des Seminarthemas ist die Aufbereitung und Umsetzung der Inhalte, um sie wiederum als elektronische Informationsquellen einzusetzen. Damit steht in der ersten Phase „passive" Medienkompetenz im Sinn eines Umgangs mit den Informationsquellen im Vordergrund, in der zweiten Phase dagegen „aktive" Medienkompetenz, das heißt, der produktive und operationalisierte Umgang mit elektronisch gewonnenem bzw. elektronisch aufbereitetem Material steht als Unterrichtsziel im Mittelpunkt.
Inhaltlich wird sich der Seminarkurs zunächst an aktuellen Fragen aus Tagespolitik und Unterricht orientieren und wird vor allem die Vorgehensweise des Informationsmanagements selbst thematisieren. Mit Beginn der zweiten Phase werden dann die Schülerinnen und Schüler in der Lage sein, sich selbstbestimmt auf ein gewähltes Thema zu konzentrieren und die Methoden aus der ersten Phase in einer Präsentation anzuwenden.
