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                      Alyscamps  Ihren 
                      Namen tragen die Alyscamps von den lateinischen Allissii 
                      campi, den Elyseischen Feldern, auf denen nach der römischen 
                      Mythologie die Helden ins Reich des Todes geführt wurden. 
                      In der griechischen Mythologie war das Elysium das Reich 
                      der Seligen gewesen.Das bereits in der Antike angelegte Gräberfeld an der Via 
                      Aurelia vor den Toren der Stadt gewann seit dem 5. nachchristlichen 
                      Jahrhundert Bedeutung, als sich der Kult des Heiligen Genesius 
                      verbreitete.
 Gensius (St. Genès) war Kanzleischreiber in Arles, 
                      der unter Diokletian das Martyrium erlitt, weil er sich 
                      geweigert hatte, Todesurteile gegen Christen zu bestätigen. 
                      Auf der Flucht vor den Soldaten durchschwamm er die Rhone, 
                      wurde jedoch im Stadtteil Trinquetaille jenseits des Flusses 
                      gefangen und enthauptet. Da er auf den Alyscampes begraben 
                      wurde, wurden beide Gräberfelder, Trinquetaille und Alyscamps 
                      zu Stätten christlicher Verehrung. Zwar wurden die Alyscamps 
                      keine bevorzugte Begräbnisstätte, da sich von den reich 
                      dekorierten Marmorsarkophagen kaum einer hier befindet. 
                      Aber im Lauf des frühen und hohen Mittelalters wollten 
                      Gläubige aus ganz Europa hier im Schutz des Heiligen bestattet 
                      werden, noch mehr, als der Pilgerstrom nach Santiago de 
                      Compostela auf dem Jakosbweg einsetzte. Die Legende sagt, 
                      das flussaufwärts die Toten in Fässern dem Fluss anvertraut 
                      wurden, um sie hier begraben zu lassen.
 Erst ab dem 5. Jh. wurde die Nekropole beliebter.
 Hier wurden die Bischöfe von Arles bestattet und in der 
                      Mitte des 5. Jh. eine erste Grabkirche erwähnt, entfernter 
                      Vorgänger der romanischen Kirche St. Honorat.
 Am Beginn des 6. Jahrhunderts wurde eine weitere Basilika, 
                      den Aposteln geweiht, im oberen Teil der Alyscamps errichtet. 
                      Dieses Bauwerk, in romanischer Zeit erneuert, trägt heute 
                      den Titel Saint-Pierre-des-Mouleyres.
 Mit der Blüte des Pilgerwegs nach Santiago de Compostella 
                      wuchs im 12. Jahrhundert auch die Bedeutung der Alyscamps 
                      als Sammel- und Ausgangspunkt einer der vier Pilgerstrassen. 
                      Der 1139 zusammengestellte "Reiseführer" "Guide du Pelerin 
                      de Saint Jacques de Compostelle" empfiehlt, dass die Körper 
                      der Heiligen in der Krypta von Saint-Honorat ebenso Gegenstand 
                      der Verehrung werden.
 Der heutige Besucher der Allee hat allerdings eine künstlich 
                      geschaffene Anordnung vor sich, die auf die Minoritenbrüder 
                      des 17. Jahrhunderts zurückgeht. Sie hatten die Stätte ab 
                      1615 unter sich und setzten diese Begräbnisstätte entlang 
                      der Straße in Richtung auf die Kirche St. Honorat in Szene.
 Der südliche Teil der Gräberstrasse fiel im 19. Jh. dem 
                      Bau der Bahnlinie zum Opfer.
 
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