| Anhand dreier Themenbereiche, die sich in der Aufteilung
                      der Räume wieder finden, erzählt die Ausstellung
                      eine Geschichte der Schweiz in unterschiedlichen Facetten:
                      Besucherinnen und Besucher blicken in private und öffentliche
                      Bereiche, die zuweilen überraschen und berühren
                      mögen, irritieren oder nostalgisch stimmen dürften.
                      Zeitlich umfassen die Bildzeugnisse die Anfänge des
                      jungen Bundesstaates bis hin zu einer modernen Schweiz
                    der 1960er Jahre.  Raum 1 Vom Agrar- zum Industrie- und Dienstleistungsstaat
 
  Bis 1850 war die Schweizer Bevölkerung überwiegend
                      in der Landwirtschaft tätig. Zu dieser Zeit gab es
                      erste Fotopioniere. Viele von ihnen waren ausländische
                      Touristen, die von der unberührten Bergwelt fasziniert
                      waren. Sie verbreiteten durch ihre Aufnahmen das Bild einer
                      wild-romantischen Schweiz. In der Folge begannen immer
                      mehr Schweizer, ihrerseits ein fotografisches Auge für
                      die Schönheiten des Landes zu entwickeln und eine
                      wachsende Tourismusindustrie mit den gewünschten Bildmotiven
                      zu beliefern. Viele professionelle Fotografen und zunehmend
                      auch Amateurfotografen, machten sich daran, das Wachsen
                      und Werden der modernen Schweiz und die gravierenden Veränderungen
                      im beruflichen und privaten Leben ihrer Bürgerinnen
                    und Bürger zu dokumentieren. Raum 2 Ein Land wird erschlossen
 
  Für den Wandel der Schweiz, die Entwicklung der Tourismusindustrie
                      und den internationalen Warenaustausch, war die Erschliessung
                      des Landes durch eine moderne Verkehrsinfrastruktur ausschlaggebend.
                      Diese Entwicklung gehörte damals zu den zentralen
                      Themen der Schweizer Fotografie. In Bildern wurde der permanente
                      Ausbau des Strassen- und Schienennetzes oder der Bau von
                      Flughäfen festgehalten. Besonders die Eisenbahnen
                      und die Arbeiten am Schienennetz faszinierten die Fotografen
                      schon früh. Sie hinterliessen Aufnahmen, die einen
                      Eindruck von den kühnen Unternehmungen und den äusserst
                    mühseligen Arbeiten vermitteln.  Raum 3Helden des Alltags
 Im dritten Teil der Ausstellung wird der Fokus auf Personen
                      gerichtet, die massgeblich zu diesen epochalen Veränderungen
                      beigetragen haben: die grossen und kleinen Helden des Alltags.
                      Für die fotografische Darstellung von Menschen ist
                      zu bemerken, dass diese in der Frühzeit des Mediums
                      meist aus Kostengründen fast ausschliesslich dem Adel
                      und Grossbürgertum vorbehalten war. Sie wussten sich
                      und ihre Umwelt repräsentativ in Szene zu setzen.
 
  Bald jedoch verlor das Medium den Reiz des Neuen und die
                      Fotografen sahen sich gezwungen, mit niedrigeren Preisen
                      weitere Gesellschaftsschichten als Kundschaft zu gewinnen.
                      Um 1900 wurde das fotografische Portrait für weitere
                      Bevölkerungsschichten erschwinglich. Jedermann konnte
                      nun zum Star seines eigenen Familienalbums werden. Die in diesem Raum ausgestellten Fotografien wollen diesen
                      Demokratisierungsprozess vor Augen führen und aufzeigen,
                      dass eigentlich jedes Mitglied der Gesellschaft als Held
                      des Alltags innerhalb der gesamtschweizerischen Gemeinschaft
                    gelten kann.
 In einem Projektionsraum werden Porträts von Frauen,
                      Männern und Kindern in den Jahrzehnten zwischen 1840
                      und 1960 gezeigt. Hier befindet sich der Betrachter Auge
                      in Auge mit seinen Vorfahren und kann feststellen, wie
                    sich Posen und Moden im Laufe der Jahrzehnte veränderten.  |