|  Am 22. August 1812 machte der Basler Johann Ludwig Burckhardt
                alias Scheich Ibrahim eine sensationelle Entdeckung: Er betrat
                als erster Europäer die mysteriöse antike Stadt Petra,
                ein Wunder in der Wüste Jordaniens. Petra zieht heute jährlich
                tausende von Touristen an und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
                Eine grosse Ausstellung im Antikenmuseum bringt Petra nach Basel
              und präsentiert die neusten Forschungsresultate.
 Petra war die Hauptstadt der Nabatäer, eines antiken Nomadenvolks,
                das vor über 2000 Jahren im Gebiet des heutigen Jordanien
                sesshaft wurde. Die ehemaligen Nomaden entwickelten sich zu erfolgreichen
                Händlern und kontrollierten wichtige Handelsrouten. So wurden
                die Nabatäer reich und konnten im Talkessel von Petra eine
                blühende Stadt mit eindrücklicher Architektur und einem
                genialen Wasserleitungssystem bauen. Sie waren ausgezeichnete
                Ingenieure: Sie schafften es, ihre Stadt über verschiedene
                kilometerlange Aquädukte mit Trinkwasser zu versorgen. Und
                das in einer Gegend, die heute zu den trockensten der Welt zählt. Berühmt ist Petra auch für seine wunderschöne
                Architektur – vor allem für die aus dem rötlichen
                Sandstein gehauenen Felsfassaden. Die nabatäischen Könige
                schufen zahlreiche Prachtbauten und grandiose Anlagen, die die
                Besucher noch heute faszinieren. Skulpturen, Statuen und Reliefs
                im griechisch-römischen Stil belegen, dass die Wüstenbewohner
                Kontakt mit Griechenland und Rom hatten und wussten, was dort
                gerade Mode war. Im Jahr 363 n. Chr. versetzte ein Erdbeben der
                Stadt, die sich langsam im Niedergang befand, einen vernichtenden
                Schlag. Mit der Zeit geriet Petra in Vergessenheit. Die Stadt
                war in Europa nur noch ein Gerücht.  Johann Ludwig Burckhardt – einer der grössten
                  Entdecker seiner Zeit Er ist erstaunlich unbekannt – auch in der Schweiz. Dabei
                ist der Basler Forschungsreisende Johann Ludwig Burckhardt einer
                der grössten Entdecker seiner Zeit. Burckhardt war im Auftrag
                der britischen African Association im Orient unterwegs. Er sollte
                für die Briten die Schätze Zentralafrikas erkunden.
                Dazu hatte Burckhardt die Identität eines orientalischen
                Kaufmanns angenommen und nannte sich Scheich Ibrahim. Auf seinem
                Weg nach Kairo betrat Burckhardt 1812 die nabatäische Königsstadt.
                Sofort erkannte er, dass es sich um das sagenhafte Petra handeln
                musste. Mit seiner Entdeckung legte Burckhardt den Grundstein
                zur Erforschung Petras, die bis heute Archäologen aus aller
              Welt beschäftigt.
 Die Ausstellung im Antikenmuseum Die Ausstellung im Antikenmuseum Basel präsentiert die Ergebnisse
                der neusten archäologischen Forschungen in Petra, an denen
                auch Schweizer massgeblich beteiligt sind. Zu sehen sind rund
                150 erstklassige Originalwerke aus Jordanien sowie Computeranimationen
                und 3D-Modelle, die Einblick in Petras spektakuläre Architektur
                geben. Die Besucher erfahren, woher die Nabatäer kamen,
                wie sie schrieben und welche Götter sie verehrten. Die Ausstellung
                zeigt, wie die Nabatäer ihren Reichtum erwirtschafteten
                und wie sie – mitten in der Wüste – eine gigantische
                Stadt bauten und bewässerten. Ausgestellt ist auch wunderbare
                Kunst aus Petra: Neben Werken im bekannten griechisch-römischen
              Stil beeindrucken abstrakte Formen.
 
 Die Besucher lernen Johann Ludwig Burckhardt alias Scheich Ibrahim
                kennen. Das Museum zeigt Portraits, Publikationen seiner Reiseberichte
                und Briefe an seine Familie. Kinder und Jugendliche begeben sich
                in der Ausstellung auf den Spuren des Basler Scheichs auf Entdeckungsreise.
                Ausgerüstet mit einem Kompass lösen sie diverse Rätsel
                auf ihrem eigenen Weg nach Petra. Fotografien, Videos, Klänge
                und Gerüche bringen den Orient ins Antikenmuseum. Letzte Ausstellung unter der Direktion von Peter Blome Peter
                Blome steht dem Antikenmuseum seit 1993 als Direktor vor. Ende
                Jahr geht er in Pension. Ihm hat das Museum viele grosse und
                spektakuläre Ausstellungen
                zu verdanken. Mit „Petra. Wunder in der Wüste“ eröffnet er seine letzte
                Sonderausstellung. Bei dieser Schau ist ihm wichtig, einmal einen
                anderen Aspekt des Nahen Ostens ins Zentrum zu rücken: „Von
                dort erreichen uns täglich schlechte Nachrichten und grauenvolle
                Bilder von Aufruhr, Krieg und Zerstörung. Unsere Ausstellung
                setzt einen Kontrapunkt: Petra, das architektonische Kleinod
                in der rauhen Halbwüste, gleichsam eine kulturelle Oase,
                (wieder) entdeckt von einem Basler Patriziersohn. Das ist für
                mich eine reizvolle Kombination von archäologischer Wirklichkeit
                und biographischer Würdigung eines Baslers, der vor zweihundert
                Jahren mutig in die arabische Ferne zog“.
 Publikationen Zur Ausstellung erscheinen im Schwabe Verlag ein
                umfangreicher Begleitband auf Deutsch zur neueren Forschung in
                Petra (CHF 48) ausserdem ein Bildband des Museumsfotografen Andreas
                Voegelin über die Faszination Petra (CHF 38).
 Besucherinformationen Petra. Wunder in der Wüste. Auf den
                Spuren von J.L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim
 23. Oktober
                2012 bis 17. März 1013
 Di – So: 10 – 17 Uhr
 Preise: CHF 20/18/5
 RailAway-Kombi mit 10% Rabatt auf Bahnfahrt,
                Transfer und Eintritt
 Ausstellungsbesuch gratis für alle
                Damen mit Namen Petra!
 In der Ausstellung gibt es eine Reise
                für zwei Personen nach Petra zu gewinnen.
 Führungen / Workshops / Vorträge Führungen auf
                Deutsch: jeden Mittwoch, 12:30h und jeden Sonntag, 11h. Führungen auf Französisch jeden ersten und dritten
                Sonntag im Monat, 14h. Es finden zudem Kombi-Führungen mit der Ausstellung „Scheich
                Ibrahims Traum“ im Historischen Museum statt. Angeboten werden zwei interaktive Workshops zur nabatäischen
                Götterwelt und zu Thema Wandmalereien. Mehr Informationen
                unter www.antikenmuseumbasel.ch/mitmachen Das gesamte Begleitprogramm
              finden Sie unter: http://www.antikenmuseumbasel.ch/agenda  Die Bilder im Text: Petra: Der Ausgang des Siq mit Blick
                  auf die Grabfassade „Khazne Firaun“. Fotos: Andreas
                  Voegelin, Antikenmuseum Basel.
 Johann Ludwig Burckhardt alias Scheich Ibrahim
 © Universitätsbibliothek Basel.
 Blick in die Ausstellung.
 
 |