Projekt kulturer.be
13.7.17
 (labw) Das Generallandesarchiv Karlsruhe und das Institut für  donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, präsentieren vom 5. Juli  bis 27. Oktober 2017 die Ausstellung Fließende Räume. Karten des Donauraums  1650-1800. Die Schau zeigt vielfach erstmals ausgestellte Karten des  Generallandesarchivs aus der Zeit der Türkenkriege und der habsburgischen  Eroberung Südosteuropas, vor allem aus der Zeit des ‘Türkenlouis’ , des  Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die Ausstellung lädt dazu ein, ein  Stück "unbekanntes Europa" zu entdecken. Denn Südosteuropa war nicht  nur militärisch umkämpft, es wurde seit dem 18. Jahrhundert für viele  Auswanderer aus Südwestdeutschland zu einer neuen Heimat. Landkarten schufen  dabei durch ihre Bildwelten einen gemeinsamen europäischen Erfahrungsraum.
(labw) Das Generallandesarchiv Karlsruhe und das Institut für  donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, präsentieren vom 5. Juli  bis 27. Oktober 2017 die Ausstellung Fließende Räume. Karten des Donauraums  1650-1800. Die Schau zeigt vielfach erstmals ausgestellte Karten des  Generallandesarchivs aus der Zeit der Türkenkriege und der habsburgischen  Eroberung Südosteuropas, vor allem aus der Zeit des ‘Türkenlouis’ , des  Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die Ausstellung lädt dazu ein, ein  Stück "unbekanntes Europa" zu entdecken. Denn Südosteuropa war nicht  nur militärisch umkämpft, es wurde seit dem 18. Jahrhundert für viele  Auswanderer aus Südwestdeutschland zu einer neuen Heimat. Landkarten schufen  dabei durch ihre Bildwelten einen gemeinsamen europäischen Erfahrungsraum.
Mit der “schönen blauen Donau” verbinden wir spätestens seit dem Walzer von Johann Strauß eine europäische Landschaft, deren Zentren Wien und Budapest zugleich Mittelpunkte des Habsburgerreichs bildeten. Das war nicht immer so: Erst in den militärischen Auseinandersetzungen mit den Osmanen wurden im 18. Jahrhundert weite Teile Südosteuropas für den Kaiser erobert. Als ‘Türkenlouis’ erwarb sich Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, Oberbefehlshaber der Truppen, militärischen Ruhm.
Doch erst die Werke von Kartografen brachten die unbekannten Landschaften ins Bild und erschufen so neue Regionen. Die Donau war das verbindende Element, das die im Zug der Türkenkriege erworbenen Gegenden zu einem einheitlichen europäischen Raum verknüpfte: vom Ursprung des Flusses bei Donaueschingen bis zur Mündung in das Schwarze Meer.
In subtiler Weise legitimierten die neu geschaffenen Donaukarten herrschaftliche Ansprüche und kulturelle Abhängigkeiten. Das Feindbild des “heidnischen und barbarischen Türken” fand auch auf diesem Weg schnelle Verbreitung. Es war nicht zuletzt die “Macht der Kartografen”, die den Donauraum erfand.
Die Ausstellung zeigt anhand von 70 wertvollen, oft erstmals ausgestellten Stücken die Entwicklung der Kartografie des Donauraums von 1650 bis 1800. Grundlage der Präsentation bildet die umfangreiche Sammlung von Karten und Plänen, die von den badischen Markgrafen zu militärischen Zwecken angelegt worden war. Stücke aus der Sammlung des Tübinger Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde und privater Leihgeber aus dem In- und Ausland bereichern diese einmalige Schau.
Nach der Eröffnung in Karlsruhe macht die Präsentation als internationale Wanderausstellung Halt in zahlreichen Städten des Donauraums in Österreich, Ungarn, Rumänien, Serbien und Kroatien. Sie lädt ein zu einer Reise in ein vielfach "unbekanntes" Europa und stellt die Frage, was wir in der Gegenwart als Europa begreifen und mit welchen Bildern wir einzelne Regionen in diesem “gemeinsamen Haus” verbinden.
    Ergänzend zur Ausstellung finden vier Begleitveranstaltungen statt:
Freitag, 14. Juli 2017, 16 Uhr
    Die Türkenkriege des 18. Jahrhunderts und der deutsche  Südwesten: Räume — Akteure — Mythen
    Josef Wolf M.A., Tübingen
    Raumwissen und Kartografie, 1650–1800
    Prof. Dr. Márta Fata, Tübingen
    Karl Alexander von Württemberg. “Türkenkämpfer” und  Statthalter Serbiens
    Dr. Martin Stingl, Karlsruhe
    Die Instrumentalisierung des ‘Türkenlouis’ in der NS–Zeit
Donnerstag, 21. September 2017, 18 Uhr
    Dr. Olivia Spiridon, Tübingen
    Brückenarmer Fluss. Literarische Überquerungen entlang der  Donau  
Dienstag, 10. Oktober 2017, 18 Uhr
    Dr. Robert Born, Leipzig
    Zwischen Furcht und Faszination. Ostmitteleuropa und der  osmanische Orient in der Frühen Neuzeit  
Dienstag, 24. Oktober 2017, 18 Uhr
    Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann, Karlsruhe
    ‘Türkengefahr’ am Oberrhein. Die Wandlung eines Feindbildes  zwischen Mittelalter und Neuzeit  
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Vor den  Veranstaltungen findet jeweils um 17 Uhr (am 14. Juli um 15 Uhr) eine  öffentliche Kuratorenführung durch die Ausstellung statt.
   
5.7.–27.10.2017
    Generallandesarchiv Karlsruhe, Nördliche Hildapromenade 3,  76133 Karlsruhe
    Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650-1800
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