| 5.2.11 
               Ausstellung des SWR International in Schloss Mannheim
              eröffnet„Zwischen Kommen und Gehen… und doch Bleiben – 'Gastarbeiter‘ in
                Deutschland zwischen 1955 und 1973“: Diese Ausstellung
                des SWR International ist jetzt im Barockschloss Mannheim zu
                Gast. Die erfolgreiche Wanderausstellung über ein wichtiges
                Thema der jüngsten Vergangenheit in Deutschland kann in
                der einstigen kurpfälzischen Residenz bis zum 6. März
                besucht werden.  
 Das Barockschloss Mannheim bildet den Rahmen für eine Ausstellung über
                einen wichtigen Aspekt der bundesrepublikanischen Geschichte – und
                verweist dabei auch auf seine eigene Vergangenheit, die mit vielen
                Nationen verknüpft ist. Bis zum 6. März ist hier die
                Ausstellung des Südwestrundfunks „Zwischen Kommen
                und Gehen… und doch Bleiben – ‚Gastarbeiter’ in
                Deutschland 1955-1973“ zu sehen. Die Schau präsentiert
                Lebenswege der sogenannten „Gastarbeiter“, die ab
                den 50er-Jahren nach Deutschland kamen, um beim Aufbau des Landes
                zu helfen und in der boomenden Industrie des Wirtschaftswunderlandes
                zu arbeiten. Viele von den damaligen „Gastarbeitern“ sind
                geblieben, haben ein eigenes Leben aufgebaut und Familien gegründet.
                Die Ausstellung führt nicht nur den Deutschen vor Augen,
                dass Migration ein wichtiger Bestandteil der deutschen Geschichte
                ist, sondern trägt zur kulturellen Selbstbestimmung und
                Identitätsfindung von Migranten und ihrer Kinder und Enkel
                bei. Leihgaben aus dem privaten Besitz der Betroffenen lassen das
                Thema anrührend und lebendig werden – so etwa ein
                Koffer, in dem einst die wenigen Habseligkeiten transportiert
                wurden, mit denen ein Arbeitsleben in Deutschland begann. Eher
                skurril sind solche Zeugnisse wie die originale Pressemitteilung
                des Landes Baden-Württemberg aus dem Jahre 1960, in der
                ganz offiziell den südwestdeutschen Gastgebern ein heute
                längst eingebürgertes Rezept erläutert wird: „Wie
                kocht man richtig Spaghetti für Italiener!“. Oft wurden
                aus dem kurzen Arbeitsaufenthalt viele Jahre – wenn nicht
                gar ein ganzes Leben. Der Integrationsprozess dauert bis heute
                an und erstreckt sich längst über Generationen hin. 
 Die Ausstellung von SWR International wurde 2005 im Theaterhaus
                Stuttgart eröffnet. Damals ging man noch von einer einmaligen
                Präsentation aus. Die Begeisterung und das Interesse der
                Besucher waren jedoch so groß, dass man sich entschloss,
                aus dem einmaligen Projekt eine Wanderausstellung zu machen.
                Bisher haben so bereits über 500.000 Besucher „Zwischen
                Kommen und Gehen“ gesehen – ein Erfolg, der wenig
                Vergleichbares kennt.  Schloss Mannheim als Ausstellungsort hätte nicht besser
                gewählt werden können, ist es doch ein lebendiges Zeugnis
                dafür, wie schon vor 300 Jahren Künstler, Handwerker
                und Architekten aus dem Ausland kamen, um eines der größten
                Barockschlösser Deutschlands zu errichten und auszustatten.
                Und auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Schlosses waren keineswegs
                alle aus der Kurpfalz, sondern konnten auf so europäische
                Biographien verweisen wie etwa Stéphanie Beauharnais,
                die von Napoleon nach Baden verheiratet wurde.   Die Fotoausstellung des Mannheimer Vereins "Die Unmündigen" zeigt,
                  wie das Mannheimer Stadtbild und das Leben in der Stadt über
                  Jahrzehnte weg von Migranten geprägt worden ist.
 Schloss Mannheim hat sich daher – als historisches Herz
                einer Stadt, in der viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern
                zusammen leben – die Integration als einen Arbeitsschwerpunkt
                gesetzt. Dazu gehören solche Projekte wie die Ausstellung „Zwischen
                Kommen und Gehen“, vor allem aber gehört ein aktives
                Zugehen auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Kurpfalzmetropole
                dazu. Das Schloss arbeitet mit den Migranten-Vertretungen der
                Stadt zusammen – und es bietet Führungen in möglichst
                vielen Sprachen. „Wer die Geschichte Mannheims und der
                Kurpfalz im Schloss kennen lernt, lernt seine neue Heimat schneller
                verstehen – und lieben“ – so das Motto des
                Schlossteams unter der Leitung von Schlossverwalterin Sandra
                Moritz. Das umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung greift
                in Führungen immer wieder das Thema der Vielfalt der Nationen
                auf. Informationen zur Ausstellung: www.schloss-mannheim.de
 Schlossverwaltung Mannheim
 Sandra Moritz
 Telefon (06 21) 292 - 28 90
 info@schloss-mannheim.de
 
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