| Ludwig I. von Wittelsbach (* 23. Dezember 1173 in Kelheim; † 15.
                      September 1231 ebenda) war Herzog von Bayern und Pfalzgraf
                      bei Rhein. Den Beinamen der Kelheimer erhielt er, da er
                      auf der Donaubrücke in Kelheim einem Attentat zum
                      Opfer fiel. Er war der zweite Sohn des Bayernherzogs Otto
                      I. von Wittelsbach (des ersten Bayernherzogs aus der Familie
                      der Wittelsbacher, 1117 – 1183) und seiner Frau Agnes
                    von Loon (1150 – 1191). Bereits mit zehn Jahren folgte er seinem Vater Otto I.
                      als Herzog nach. Seine Mutter Agnes und sein Onkel (Friedrich
                      II. Pfalzgraf von Wörth und Lengenfeld, † 15.9.1198,
                      oder Otto III. Pfalzgraf von Bayern, † 18.8.1189)
                      führten für ihn bis zur Volljährigkeit die
                      Regierung. Schon während der Zeit Heinrichs VI. ein treuer Parteigänger
                      des Stauferkaisers, trat er auch im Dezember 1212 auf die
                      Seite des jungen Königs Friedrich II., der ihn als
                      würdigen Nachfolger des verstorbenen welfischen Pfalzgrafen
                      bei Rhein ansah. Nach der Verlobung seines Sohnes Otto
                      mit Agnes von Braunschweig – Otto war 12, Agnes 17
                      Jahre alt – erhielt er als Vertreter seines unmündigen
                      Sohnes die Pfalzgrafschaft bei Rhein  und erfuhr so eine „unerhörte
                      Rangerhöhung“ (H. Probst). Ludwig vertrat weiterhin tatkräftig die Interessen
                      des Kaisers, gehörte zum Regentschaftsrat und war
                      ab 1226 „Pfleger“ (Schaab) des jungen Königs
                      Heinrich. Der Konflikt mit dem König brach indessen
                      erst aus, nachdem Ludwig sich zugunsten seines inzwischen
                      volljährig gewordenen Sohns Otto aus der Pfalzgrafschaft
                    zurückgezogen hatte.  Ludwigs Regierungszeit in Bayern,
                      und wohl auch in der Pfalz, ist geprägt von Städtegründungen.
                      So verdanken ihm Landshut (1204) , die Straubinger Neustadt
                      (1218) und Landau an der Isar (1224) ihre Entstehung. Vermutlich
                      ist er auch – oder sein Sohn Otto – der Gründer
                      der Heidelberger Neustadt.
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