|  Im Ried bei Meißenheim
 Die Rheinebene ist tatsächlich eine Ebene, entstanden aus den
              Ablagerungen des Rheins und seiner Nebenflüsse. Nur die Senken
              alter Flussläufe geben ihr ein geringes Relief. Im südlichen Teil
              liegt das "Ried", im nördlichen Teil das "Hanauer Land".  Unmittelbar entlang des im 19. Jahrhundert gebändigten Rheins
            liegt das Gebiet der Altwässer und verlandeten Flussschlingen, die
            "Stromaue". Sie ist durch Eindämmung des Flusses hochwassersicher
              gemacht worden, was aber dazu geführt hat, dass das Hochwasser
            keinen Platz mehr hat und dadurch um so höher steigt. Eine über 10
              m hohe Böschung (das "Hochgestade") bildet die Grenze zur Niederterrasse,
              durch die sich die vom Gebirge kommenden Flüsse längs des Rheins
              schlängeln,
              ehe sie nach vielen Kilometern endlich in den großen Fluss münden
              können.  Die Niederterrasse ist dadurch sehr wasserreich, auf den etwas
              höher gelegenen und trockeneren Kiesrücken in der Nähe des Hochgestades
              wurden im frühen Mittelalter die ersten Siedlungen angelegt. Östlich
              davon zog sich in der Niederungsrinne der Wald hin, der in manchen
              Gegenden fast völlig der mittelalterlichen Rodungstätigkeit zum
              Opfer fiel. Nur zwischen Hohberg und Rheinau sind noch geschlossene
              Waldflächen erhalten.  Auf den Feldern wird extensiv Landwirtschaft betrieben und vor
              allem Weizen und Mais werden angebaut. Der noch in den ersten Nachkriegsjahrzehnten
              kultivierte Tabak findet sich nur noch an wenigen Orten. Die negativen Folgen der zunehmenden Eindämmung des Rheins werden
            durch die Anlage von Überflutungspoldern, in denen die Spitze des
            Hochwassers einlaufen kann, ausgeglichen. Der dadurch entstehende
            Nutzungskonflikt zwischen Zivilisation und Natur muss durch Maßnahmen
            der Öffentlichen Hand ausgeglichen werden.  Weitere Nutzungskonflikte entstehen, wenn die zunehmende Spezialisierung
                der Landwirtschaft Monokulturen entstehen lässt. Dann können
                Obstplantagen nicht mehr das "malerische" Bild von Streuobstwiesen
                bieten, dann verlangt der Mais eine intensive Düngung, was das
                Grundwasser mit Nitraten anreichert.   |