| Der Isteiner Klotz ist ein Vorgebirge zwischen den Dörfern
                Istein und Kleinkems und erreicht eine Höhe von etwa 150
                Meter über den Rheinauen. Am westlichen Ende bei Istein
                bildet der Rücken ein steiles Kliff, das auf ca. 100 m und
                mit ca. 50 m Dicke in die Rheinaue vorsteht und das vor der Regulierung
                des Rheins vom Fluss ausgewaschen und erodiert wurde. Die dadurch
                entstandene Hohlkehle, im Volksmund „Schiff“ genannt,
                bildet eine überhängende Wand von 6 – 10 m Höhe.
                In einer Felsnische befindet sich die um das Jahr 1100 errichtete
                Vituskapelle. Den Bergrücken (alemannisch „Klotzen“)
              erschließt ein etwa drei Kilometer langer Rundwanderweg.  Isteiner Klotz, um 1860
(oben) und heute (unten)
 
 Geologisch bildet der Isteiner Klotz eine Grabenbruchscholle
                aus Gesteinen der Oberjura-Zeit an der Ostschulter des Oberrheingrabens.  Isteiner
              Klotz mit Kapelle
 Erste
                archäologische Untersuchungen
                fanden anlässlich
                des Festungsbaus in den 1930/40er Jahren statt. Archäologische
                Ausgrabungen, 1951 bis 1953 und 1956 unter der Leitung von Elisabeth
                Schmid, Basel, vorgenommen, erbrachten den – auf deutschem
                Boden ersten – Nachweis eines Bergbaus der Jungsteinzeit
                zur Gewinnung von Feuerstein. Weitere Ausgrabungen durch die
                Universität Basel erlaubten die Feststellung eines Schwerpunkts
              im Feuersteinabbau zwischen etwa 4200-4100 v. Chr. Beim Bau der Rheintalbahn 1846 wurde die Bahnstrecke am Isteiner
                Klotz mit einer ebenen und daher kurvenreichen Strecke mit zwei
                kleinen Tunneln entlang geführt. Das dadurch bis heute bestehende
                Verkehrshindernis wurde mit dem 2012 in Betrieb genommenen 10
                km langen Katzenbergtunnel umgangen.  Die zwischen 1902 und 1907 entstandenen Festungsanlagen mussten
                1921 auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles
                geschleift werden. Die nach 1936 errichteten Befestigungen des
                Westwalls wurden nach 1947 – 1950 von der französischen
              Armee gesprengt.  Im Vorfeld des Isteiner Klotzes sind im Strombett des Rheins
                die Isteiner Schwellen (Bild unten), die bis zum Bau des Rheinseitenkanals
                ein erhebliches Hindernis für die Rheinschifffahrt bildeten.
                Bei Niedrigwasser fallen sie zum Teil trocken. Der Grundwasserspiegel
                ist durch Rheinregulierung und Kanalbau teilweise um 8 m abgesunken.
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