Projekt kulturer.be
1000 Jahre Stadtgeschichte. Spannend in fünf Stationen erzählt. Ein Rundgang, der es in sich hat.
Es geht los mit den Anfängen der Stadt. Die liegen bis heute im Dunkeln. War der Gründer tatsächlich der sagenhafte angelsächsische König Offo? Ein unterhaltsamer Kurzfilm klärt auf.
Die Medienstation ermöglicht die spannende Suche nach den bedeutenden Gebäuden der alten Reichsstadt. Ausgrabungsfunde zeugen von Alltag und Lebenswelt der Offenburger Frauen und Männer im Mittelalter. Was für eine überraschende Entdeckung: Venezianisches Glas befand sich in einem Offenburger Haushalt.
Und dann, das Highlight der Ausstellung! Atem anhalten heißt es in dem inszenierten Bibliotheksraum mit kostbaren Buchschätzen aus der Historischen Bibliothek Offenburg.

 Oben: Offenburger Globussegmentkarte von    Martin Waldseemüller. 
      Saint-Dié-des-Vosges, 
      1507. 
      Holzdruck auf Papier. 
      Historische Bibliothek Offenburg. 
      Foto: Museum im Ritterhaus
Oben: Offenburger Globussegmentkarte von    Martin Waldseemüller. 
      Saint-Dié-des-Vosges, 
      1507. 
      Holzdruck auf Papier. 
      Historische Bibliothek Offenburg. 
      Foto: Museum im Ritterhaus
Links: Blauer Becher mit Schrägrippenmuster. Wasserstraße Brunnen B, 1. Hälfte 16. Jahrhundert. Museum im Ritterhaus. Foto: K. Schlessmann
Unten: Aquamanile in Tiergestalt. Fundort unbekannt, 13. Jahrhundert. Steinzeug teilglasiert, beschädigt. Museum im Ritterhaus. Foto: K. Schlessmann
Taukreuzanhänger. Pestamulett. Süddeutschland, 18. Jahrhundert. Silber. Sammlung Ansgar Fütterer. Foto: Karl Schlessmann
Dort ist – weltweit einmalig – die Globussegmentkarte des Kartographen  Martin Waldseemüller im Original zu sehen, aus konservatorischen Gründen  zunächst bis Mitte Februar 2019. Die Karte gilt als der „Taufschein“ Amerikas,  den es weltweit nur noch in vier Exemplaren gibt. Das Offenburger Exemplar  wurde 1993 zufällig in einem Buch der Historischen Bibliothek entdeckt. Es  gehört zu einem dreiteiligem „Medienpaket“ in lateinischer Sprache, das 1507  von einem in Saint-Dié-des-Vosges / Elsass tätigen Gelehrtenkreis herausgegeben  wurde. Das Paket besteht aus einer großen Weltkarte, der Begleitschrift Cosmographiae Introductio und einer Karte aus Globussegmenten. Darin erfolgte die Erstbenennung und  die erstmalige Darstellung des von Christoph Kolumbus neu entdeckten Kontinents America. Als  Namensgeber fungierte Amerigo Vespucci, der fälschlicherweise als dessen  Entdecker bezeichnet wurde. Martin Waldseemüller ging wegen seines Irrtums als  Taufpate Amerikas in die Geschichte ein. Alle Versuche, in seinen späteren  Karten die Bezeichnung zu ändern, scheiterten. Der Name Amerika blieb - bis  heute.


Weiter führt ein Schatz von Reliquien und Kreuzen in die Welt des Glaubens und seiner Wirren. Von Hexen- und Teufelsaustreibung ist hier die Rede, aber auch von der Hoffnung und dem Beistand, den man sich von den Heiligen versprach.
Was immer wiederkehrende Kriege für die Offenburger bedeuteten, zeigt die nächste Abteilung. Grimmelshausen und Moscherosch, prominente Zeitzeugen des Dreißigjährigen Kriegs, kommen zu Wort. Und eine Heilige namens Ursula, die angeblich die Stadt vor den Schweden gerettet hat. An Kriegsbilder von heute erinnert der große Stadtbrand von 1689. Nur ein Gebäude und eine Säule aus dem Franziskanerkloster blieben übrig.
Danach begann alles von neuem. Ein Jahrhundert brauchte die Bürgerschaft bis das Gemeinwesen wieder aufgebaut war, was nur durch den Zuzug von ausländischen Händlern gelang.
Schließlich brachte eine elsässische Baronin Offenburg in Bedrängnis. Sie war Teil einer Verschwörung gegen Napoleon, die sich anscheinend hinter den Mauern Offenburgs zusammenbraute. Originalbriefe zeugen davon. So bringt am Ende der Ausstellung die „große Politik“ Offenburg in Gefahr. Napoleon stürmt mit seinen Truppen die Stadt. Das Ende der Reichsstadt ist eingeläutet.
 Links: Reliquienostensorium. 
      Süddeutschland. 
      Rokoko, um 1780. 
      Holz, polimentvergoldet,    diverse Stoffe. 
      Sammlung Ansgar Fütterer. 
      Foto: Karl Schlessmann
Links: Reliquienostensorium. 
      Süddeutschland. 
      Rokoko, um 1780. 
      Holz, polimentvergoldet,    diverse Stoffe. 
      Sammlung Ansgar Fütterer. 
      Foto: Karl Schlessmann
Unten: Zunftzeichen der Schneider. 18. Jahrhundert. Hinterglasbild. Museum im Ritterhaus. Foto: K. Schlessmann

  
Eintritt 3 / 2 €, ab 1. März 4,50 / 3 €
Die Ausstellung ist zweisprachig (Deutsch, Französisch), es gibt ein  umfangreiches Begleitprogramm. 
      Führungen für Gruppen sind buchbar unter Tel. 0781 822460  oder an museumspaedagogik@offenburg.de.
Museum im Ritterhaus
      Ritterstraße 10, 77652 Offenburg
      Tel: 07 81 . 82 25 77
      www.museum-offenburg.de
      museum@offenburg.de
Öffnungszeiten
      Di bis So 10-17 Uhr, montags geschlossen und am  16./17./28.2., 5.3., 19.4., 1.5.,  5.7. 2019
  
| im Detail: | |
| credits: | Text & Bilder: Museum Ritterhaus, Offenburg | 
| weiter: | 
Startseite | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2019