| In der Sonderausstellung „Ägypten – Land der
                Unsterblichkeit“ präsentieren die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen
                Schätze aus ihrem neuen Sammlungsbestand altägyptischer
                Kunst und Kultur. Spektakulärer Mittelpunkt der
                Ausstellung ist ein mehr als neun Meter langer Papyrus – das
              rund 3500 Jahre alte Totenbuch des Amenemhat.  Die
                Mannheimer Ägypten-Ausstellung öffnet dem Besucher
                die Pforten zur faszinierenden Welt der antiken Hochkultur am
                Nil. Die bis zu 6000 Jahre alten Exponate stehen im Mittelpunkt
                einer Schau, die mit eindrucksvollen Inszenierungen und Themenwelten
                einen kulturhistorischen Überblick in die Alltagswelt im
                Land der Pharaonen oder in die ganz eigenen Jenseitsvorstellungen
                gibt. Anhand hochwertiger Originale zeigt die Ausstellung das
                Leben an den fruchtbaren Ufern des Nils in allen wichtigen Epochen
                des Alten Ägyptens: von den Anfängen im 4. Jahrtausend
                v. Chr., über das Alte Reich und das Neue Reich, die ptolemäisch-römische
                Epoche bis zur koptischen Zeit im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr.
 Der Ausstellungsrundgang gliedert sich in die Themenkomplexe „Leben
                am Nil“, „Jenseitsvorstellung“, „Religion
                im Alten Ägypten“ sowie dem „Weiterwirken bis
                in spätantike Zeit“. Die Exponate stammen aus den
                neuen Sammlungsbeständen der Reiss-Engelhorn-Museen und
                des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim sowie aus ausgewählten
                Privatsammlungen. Insgesamt werden rund 650 Objekte auf ca. 950
                Quadratmetern präsentiert. Die Ausstellung „Ägypten – Land
                der Unsterblichkeit“ ist im Museum Weltkulturen D5 der
                Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim bis zum 17. Mai 2015 zu sehen. Die Auswahl der Exponate reicht von aufwendig gestalteten Papyri über
                Särge, Reliefs, Skulpturen, Metallarbeiten bis hin zu Schmuck.
                Vieles sind Jahrtausende alte Grabbeigaben oder stammen aus Tempel-
                und Stadtkontexten, die vielfältige Informationen und spannende Überlieferungen
                in sich tragen. So erzählen sie uns beispielsweise über
                das Alltagsleben am Nil, die gottgleiche Stellung der Pharaonen,
                die Bedeutung des Beamtenstaats, die vorherrschenden Glaubensvorstellungen
                und die Vielfalt der Götterwelt sowie die
                künstlerischen und kulturellen Errungenschaften wie die
                Schrift. Herausragende Grabfunde vom Pyramidenfriedhof von Giza
                erhalten in diesem Ausstellungskontext einen besonderen Stellenwert.  Mumienmaske eines Mannes. Sammlung Thomas Liepsner, 2.
                  Jh. nach Chr.
 oben: Mumiengestaltiger Sargdeckel, 7. Jh. v. Chr.
 Beide Bilder © rem, Foto: Jean Christen
 Ein weiterer Höhepunkt in der Ausstellung ist das meisterlich
                illustrierte Totenbuch eines „Kammerherrn“ namens
                Amenemhat. Es ist rund 3500 Jahre alt und hat eine Länge
                von mehr als neun Metern. Das Totenbuch besticht sowohl durch
                seine künstlerische Gestaltung, als auch bis dahin unbekannte
                Bildmotive. Vor wenigen Jahren erst konnte es von Restauratoren
                in einem aufwendigen Prozess entrollt werden. In der Mannheimer Ägypten-
                Ausstellung wird dieser einzigartige Kulturschatz erstmalig ausgestellt
                und damit eines der ältesten bekannten ägyptischen
                Totenbücher für eine große Öffentlichkeit
                zugänglich gemacht.  Totenbuchpapyrus des Amenemhat. 
                Sammlung Thomas Liepsner, 
                wohl aus Theben.
 Neues Reich, 18. Dynastie, 1435-1400 v. Chr.              Papyrus,
                beschriftet und bemalt; L. ca. 9 m
 © rem, Foto: Jean Christen
 Erklärtes Ziel der Ausstellungsmacher ist die Darstellung
                der altägyptischen Hochkultur als erlebbare Geschichte zu
                vermitteln und neue Sichtweisen auf ein scheinbar bekanntes Thema
                zu schärfen. Die Reiss-Engelhorn-Museen greifen dabei auf
                Sammlungsbestände zurück, die entweder in den Sammlungen
                der Reiss-Engelhorn-Museen vorhanden sind, den Reiss- Engelhorn-Museen übereignet
                oder als Dauerleihgaben an das Haus gegeben wurden. Diese umfassen
                insgesamt mehr als1600 Objekte. Ergänzt wird die Präsentation
                um rund 450 antike Originale aus dem Roemer- und Pelizaeus- Museum
                in Hildesheim. Mit der Gründung einer eigenen Abteilung
                für altägyptische Kunst und Kulturgeschichte etablieren
                die Reiss-Engelhorn- Museen in Mannheim einen neuen Standort
                für das Thema Altägypten in der deutschen Museumslandschaft.
                Dank Schenkungen von privaten Sammlern und einem Kooperationsvertrag
                mit dem für seine umfassende Ägypten- Sammlung bekannten
                Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim ist es den Reiss-Engelhorn-Museen
                gelungen, einen repräsentativen Sammlungsschwerpunkt aufzubauen,
                der weite Bereiche der antiken Hochkultur aufgreift. Damit werden
                einzigartige Kulturschätze der Menschheitsgeschichte an
                einem Ort bewahrt, der beste Voraussetzungen für ihren Erhalt
            für nachfolgende Generationen bietet. |