Projekt kulturer.be
 Etwa einen Kilometer nördlich von Kappel  (Ortenaukreis) kamen im Frühjahr 1880 beim Lehmabbau mehrere hallstattzeitliche  Gold- und Bronzeobjekte zum Vorschein. Der Großherzogliche Konservator und  Leiter der „Badischen Alterthümersammlung“ Dr. Ernst Wagner (1832-1920)  dokumentierte und untersuchte noch Anfang April 1880 zusammen mit dem damals an  der Karlsruher Kunstschule ansässigen Maler Eugen Bracht (1842-1921) die Fundstelle:  Der weitgehend zerstörte Grabhügel mit einem Durchmesser von rund 70 Metern  barg neben den Goldfunden auch Reste einer aus dem Mittelmeerraum importierten,  sog. rhodischen Bronzekanne. Weitere Fundstücke belegen, dass sich in der  Grabkammer ein Wagen befand.
Etwa einen Kilometer nördlich von Kappel  (Ortenaukreis) kamen im Frühjahr 1880 beim Lehmabbau mehrere hallstattzeitliche  Gold- und Bronzeobjekte zum Vorschein. Der Großherzogliche Konservator und  Leiter der „Badischen Alterthümersammlung“ Dr. Ernst Wagner (1832-1920)  dokumentierte und untersuchte noch Anfang April 1880 zusammen mit dem damals an  der Karlsruher Kunstschule ansässigen Maler Eugen Bracht (1842-1921) die Fundstelle:  Der weitgehend zerstörte Grabhügel mit einem Durchmesser von rund 70 Metern  barg neben den Goldfunden auch Reste einer aus dem Mittelmeerraum importierten,  sog. rhodischen Bronzekanne. Weitere Fundstücke belegen, dass sich in der  Grabkammer ein Wagen befand. 
Der Grabhügel gehört demnach zur Gruppe späthallstattzeitlicher Prunkgräber, die aus Südwestdeutschland, Ostfrankreich und der Schweiz mehrfach bekannt sind – und die den frühen Kelten zugeschrieben werden. In dem Grabhügel war im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. ein Mitglied der frühkeltischen Elite bestattet worden. Der aus Goldblech hergestellte und durch Punzierung verzierte Goldschmuck ist in der neuen Sammlungsausstellung „Archäologie in Baden – Expothek¹“ zu sehen. Die Edelmetallzierstücke aus Kappel am Rhein zeugen noch heute vom großartigen handwerklichen Geschick der hallstattzeitlichen Goldschmiede.
Kappel am Rhein (Ortenaukreis, Gewann  „Trisloch“), Grabfund, 
Eisenzeit, Späte Hallstattzeit, 570–500 v. Chr., Inv.-Nr.  C 3456 – C 3460 
   Der Meilenstein aus Offenburg - 
Highlight Römerzeit
Der Meilenstein aus Offenburg - 
Highlight Römerzeit
An den römischen  Straßen verzeichneten säulenförmige Meilensteine (miliaria) die Distanzen zum  nächstgelegenen Hauptort. Als Längenmaß diente in den gallischen und  germanischen Provinzen sowohl die römische Meile (ca. 1,48 km) als auch die  einheimische Leuge (ca. 2,2 km). Die Meilen- bzw. Leugensteine waren außerdem  Medien für staatspolitische Propaganda und Loyalitätsbekundungen. Denn ihre  Inschrift enthielt einerseits den Verweis auf den Kaiser, den obersten Bauherrn  und Auftraggeber des Straßenbaus. Andererseits war sie von der bauausführenden  Instanz, einer Gemeinde oder Stadt, oft als Ehrung für den Regenten formuliert.  Daher sind dessen kaiserliche Titulatur, bzw. Ämter, 
Eigen-, Ehren- und Siegesnamen vollständig verzeichnet.
Der Offenburger  Meilenstein stellt die älteste datierbare Quelle für den 
  römischen Namen Straßburgs dar. Er stand ursprünglich an der sog. Kinzig-talstraße,  die von Argentorate (heute Straßburg) an die obere Donau führ-
  te. Mit dem Bau hatte Kaiser Vespasian seinen Sondergesandten und Ober-kommandierenden  des rechtsrheinischen Heeres Gnaeus Pinarius Cornelius Clemens beauftragt.  Dessen Name erscheint in der fragmentierten Inschrift im Anschluss an die des  Regenten sowie seiner beiden Söhne, der Prinzen und späteren Kaiser Titus und  Domitian. 
Durch die Kinzigtalstraße verkürzte sich die Verbindung zwischen Rhein und Donau um 160 km. So konnte einst die Kommunikation und die Verschiebung von Truppen zwischen den dortigen römischen Gebieten erheblich erleichtert werden. Der Meilenstein gilt als wichtiges und frühes Zeugnis für die militärische, administrative und infrastrukturelle Erschließung Obergermaniens.
Meilenstein (Fragment) aus Offenburg, 
  römische Kinzigtalstraße, römisch, 74 n. Chr.
  Sandstein, Inv.-Nr.  C 135 
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