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                    die Suche nach Glanz und Vollkommenheit im Reich der Pharaonen 
                    begibt sich die Sonderausstellung "Schönheit im Alten Ägypten", 
                    die vom 28. Juli 2007 bis 27. Januar 2008 im Karlsruher Schloss 
                    zu sehen ist. Das Badische Landesmuseum ergänzte die vom Roemer- 
                    und Pelizaeus-Museum Hildesheim übernommene Ausstellung und 
                    präsentiert sie in neuer Form. Mehr als 400 hochrangige Originalobjekte, 
                    u.a. aus den Ägyptischen Museen Berlin, Hannover und Hildesheim, 
                    beleuchten das Thema "Schönheit" mit seinen vielfältigen Aspekten. 
                    Einige der eindrucksvollen Leihgaben wurden zuvor noch nie 
                    öffentlich gezeigt oder waren Jahrzehnte lang in den Magazinen 
                    verborgen. Zeitlos schöne 
                    Statuen und Büsten sowie Wandmalereien lassen das Streben 
                    nach idealer Schönheit im Alten Ägypten lebendig werden. Bildnisse, 
                    Skulpturen und Reliefs spiegeln wider, dass die altägyptischen 
                    Menschendarstellungen einem festen Formenkanon unterworfen 
                    war, der die Ordnung der Welt repräsentierte.  Um "Schönheit" 
                    zu erlangen und einen vollkommenen Eindruck auf andere zu 
                    machen, bedienten sich die Ägypter vieler Mittel: Dazu zählen 
                    die Kleidung, Frisuren, Schmuck und Körperpflege, aber auch 
                    medizinische Rezepte, um Falten und graue Haare zu verhindern. 
                    Diese Schönheitspflege veranschaulichen in der Ausstellung 
                    kostbarer Schmuck wie bunte Ketten und goldene Ohrringe, aufwändig 
                    verzierte Schminkutensilien aus Gold und Alabaster, Parfumflacons 
                    und wertvolle Bronzespiegel. Doch war "Schönheit" für die 
                    Ägypter ein Idealzustand, der sich nicht in Äußerlichkeiten 
                    erschöpfte, sondern auch die innere Vollkommenheit des Menschen, 
                    aber auch das Göttliche, umfasste.  "Schönheit" war auch nicht 
                    auf das diesseitige Leben beschränkt. Aus Sehnsucht nach ewiger 
                    Vollkommenheit auch im Jenseits entwickelten die Ägypter die 
                    Mumifizierung, die den Körper für immer erhalten sollte. Mumien, 
                    wertvolle Grabbeigaben und Götterstatuen zeigen, dass geistige 
                    "Schönheit" die wichtigste Voraussetzung war für ein "schönes", 
                    d.h. vollkommenes, ewiges Leben, das nur erlangt werden konnte, 
                    wenn der Tote beim Totengericht nachweisen konnte, im Diesseits 
                    nach den Gesetzen der Wahrheit und Gerechtigkeit gelebt zu 
                    haben.  Ein Rezeptionsteil am Ende der Ausstellung widmet 
                    sich dem Thema "Ägypten und die Kunst der Moderne". Anhand 
                    ausgewählter Beispiele aus Malerei und Skulptur wegen die 
                    Einflüsse des altägyptischen Formempfindens auf Künstler wie 
                    Alberto Giacometti, Ernst Ludwig Kirchner und Francis Bacon 
                    aufgezeigt.  Die Inszenierung einer Schatzkammer und einer 
                    Grabkammer, ein museumspädagogischer Aktionsraum, ein Audioguide 
                    sowie Bereiche zum Anfassen, Riechen und Ausprobieren in der 
                    Ausstellung machen das vielfältige Thema "Schönheit" mit allen 
                    Sinnen erfahrbar.
                     Ein umfassendes Begleitprogramm mit täglichen 
                    öffentlichen Führungen, Workshops, Ferienaktionen, einer "Ägyptischen 
                    Nacht" und exklusiven Events runden die Ausstellung ab. Ein 
                    wissenschaftliches Kolloquium zum Thema "Ägypten und die Kunst 
                    der Moderne" findet am 6./7.10.2007 im Karlsruher Schloss 
                    statt.
                     Zur Ausstellung erscheint ein bibliophiler Begleitband 
                    mit zahlreichen Farbabbildungen (Verlag Gerstenberg, 19,95 
                    €).                    
                     >> wir zeigen im folgenden unsere Seiten aus der Ausstellung
                      im Badischen Landesmuseum Karlsruhe 2007 >>
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