| 9.5.09
               Schloss Bebenhausen: Feine Lebensart am Ende der
                MonarchieEin rares Beispiel feiner Lebensart am  Beginn
                des 20. Jahrhunderts: Das trifft man, ganz unerwartet, in Kloster
                Bebenhausen vor den Toren von Tübingen. Die Staatlichen
                Schlösser und Gärten, die Kloster und Schloss betreuen,
                können dort jetzt die Küche des einstigen königlichen
                Jagdschlosses für die Besucherinnen und Besucher zugänglich
                machen. Hier erfährt man künftig anschaulich, wie das
                letzte württembergische Herrscherpaar lebte. Königin
                Charlotte und König Wilhelm II. residierten hier im Jagdschloss
                Bebenhausen – und ihre Einrichtung hat sich nahezu unverändert
                bis auf den heutigen Tag erhalten. Eine anschauliche Dauerausstellung
                begleitet durch die ungewöhnlichen Räume und gibt Einblicke
              in das Leben der Zeit.   Schlossküche Bebenhausen © LMZ BW
 Kloster Bebenhausen, eine Gründung des 12. Jahrhunderts,
                liegt bis heute in ungewöhnlich idyllischer Lage auf einer
                weiten Waldlichtung des Schönbuch. Das einstige Zisterzienserkloster
                war ab der Reformation Klosterschule; später richteten die
                württembergischen Herrscher in einigen Gebäuden Unterkünfte
                für die Jagd ein, die über die Generationen immer herrschaftlicher
                ausgebaut wurden – ein Jagdschloss, der fürstlichen
                Jagdleidenschaft angemessen. Königin Charlotte und König
                Wilhelm II., die sich bevorzugt hier im Schönbuch aufhielten,
                ließen die Wohnräume modernisieren und beispielsweise
                ein elegantes Badezimmer einbauen.  Die Schlossküche aus den Jahren 1898 und 1914 zeigt allein
                schon durch ihre Größe, wie herrschaftlich es damals
                im Jagdschloss Bebenhausen zuging: Neben dem eigentlichen Küchenraum
                gehören neun weitere Räume dazu, von der Silberputzkammer
                bis zum Küchenbüro. Die Einrichtungen sind weitgehend
                erhalten – ein ganz verblüffend eindrucksvoller Blick
                in den Alltag vor 100 Jahren. Jetzt haben alle Räume eine
                informative Beschilderung erhalten mit Angaben und Erklärungen
                zur ehemaligen Funktion. Außerdem werden besondere Stücke
                der Ausstattung erklärt. Dazu treten anschauliche Zitate,
                etwa aus der Hausordnung von 1912, Anweisungen des Hofmeisters,
                historische Menükarten aus Bebenhausen und historische Fotos
              von Schlossbediensteten und fürstlichen Herrschaften.  Öffnungszeiten der Schlossküche:an Wochenenden und Feiertagen von 11:00 bis 17:00
 
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