|  Die Jahre um 1500 bedeuten für die Region des Oberrheins
                eine Epoche des Übergangs. In der bildenden Kunst begegnet
                der letzten Blüte der niederländisch geprägten
                Spätgotik eine erste Adaption der italienischen Renaissance,
                Theologie und Philosophie sind geprägt vom Humanismus, auf
                das von tiefer altgläubiger Frömmigkeit geprägte
                15. Jahrhundert folgt alsbald eine entschiedene Bereitschaft,
              sich reformatorischen Ideen zu öffnen.
  Noch vor dem Hintergrund mittelalterlicher Frömmigkeit
                und Reliquienverehrung ist das Ensemble romanischer und gotischer
                Goldschmiedekunst zu sehen, das sich im 
                Basler Münsterschatzes manifestiert. 
                Hans Baldung Grien und Hans Holbein d.J. kennzeichnen
                den hohen
                Anspruch, den die Region an die Kunst stellte und auch in den
                Werken von  Jost Haller zeigt sich das  hohe Niveau, das die
                oberrheinische Malerei bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts
                erreicht hatte.
                Das frühe 16. Jahrhundert bringt eine Zäsur: Straßburg
                und Basel öffnen sich der Reformation. Es ändert sich
                das Verhältnis zur sakralen Kunst: Heiligenbilder werden
                als Götzenbilder" verdächtigt und schliesslich
            im "Bildersturm" zerstört.  |