"Eine 
                        gute Pointe muss eben sitzen!" 
                      
Diese 
                        Faustregel jeder Satire hatte in der DDR einen Hintersinn, 
                        den der Berliner Zeichner Manfred Bofinger 1970 in einer 
                        Karikatur unverblümt offenbarte: Er legte den Satz einem 
                        Sträfling in den Mund und spielte so darauf an, dass die 
                        wirklich treffenden Pointen in der SED-Diktatur nicht 
                        erlaubt waren – kein Wunder, dass auch die Zeichnung selbst 
                        unveröffentlicht blieb. Gleichwohl fanden Karikaturen 
                        gerade in der DDR ein großes Publikum. Ausstellungen zogen 
                        in den 1980er Jahren sogar zehntausende Besucher an, weil 
                        sie zum Thema machten, was die staatlich gelenkten Medien 
                        verschwiegen. 
                        Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 
                        zeigt über 100 Zeichnungen und Plastiken – viele davon 
                        erstmals im Original. Die Präsentation wurde vom Zeitgeschichtlichen 
                        Forum Leipzig der Stiftung erarbeitet. Mit historischen 
                        Objekten – Fotos, Dokumenten, Filmen – entsteht eine Bilanz, 
                        die zugleich einen unterhaltsamen Gang durch die Geschichte 
                        der DDR bietet. 
                        Die Ausstellung ist vom 18. November 2005 bis 5. März 
                        2006 in Bonn zu sehen.
                      
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