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                Name der Alamannen kommt bei den klassischen Autoren noch nicht 
                vor. Er ist der Kampfname einer Germanengruppe, die sich um einen 
                elbgermanischen Kern bildete und deren Ziel darin bestand, Siedlungsplätze 
                im Bereich des Römischen Reiches zu erwerben, ein Kampfname, der 
                die neu hergestellte Gemeinschaft beschwörte. Die Begriffe für 
                das Volk und ihr Land, Alamanni und Alamanni, überlebte die Karolingerzeit 
                nicht und machte dem synonymen Begriff Schwaben ("Suevia", "Schwurgemeinschaft") 
                Platz. Dieser Vielfalt der Traditionen, die sich in der neuen 
                Gruppe der Alamannen zusammenfanden, entspricht auch die spätere 
                Organisation in Kleinkönigreichen, unter denen am Oberrhein das 
                der Brisgavii um Breisach und die Höhensiedlung auf dem Zähringer 
                Burgberg als einziges überliefert ist. Andere Stämme waren die 
                Bucinobantes, Lentienses, Raetovarii und die Juthungen. Seit 213 drang der neu gebildete Stamm der Alamannen von seinen 
                neuen Siedlungsgebieten am Main ausgehend auf Raubzügen über den 
                Limes in das römische Gebiet ein. Das Jahr 233 steht in der archäologischen 
                Überlieferung für einen besonders schweren Alamanneneinfall.
 Um 260 scheint eine der beiden Bürgerkriegsparteien in den Wirren 
                um das Sonderkaisertum in Gallien, vielleicht sogar unter dem 
                Versprechen von Siedlungsgebieten, die Alamannen ins Land gerufen 
                zu haben. Dass es allerdings ein eher langsames Einsickern der 
                Alamannen war, dem ein deutliches "Austrocknen" der römischen 
                Präsenz rechts des Rheins entsprach, zeigt die Tatsache, dass 
                kaum irgendwo in diesem Gebiet ein großflächiger Brand- oder anderer 
                Zerstörungshorizont archäologisch nachgewiesen werden konnte. 
                Die Alamannen siedelten sich noch nicht einmal in diesem Gebiet 
                geschlossen an, sie blieben fast vorsichtig in ihren Siedlungen 
                vor dem Limes und scheinen erst allmählich das Gebiet über Streif- 
                und Plünderungszüge in Besitz genommen zu haben.
 Die Römer indessen nahmen ihre Grenzverteidigung an den Rhein 
                und die Donau, den "nassen Limes" der Spätantike, zurück.
 Möglicherweise war es erst die Neuorientierung der römischen Politik, 
                die vom Versuch, mit den Alamannen vertragliche Verhältnisse im 
                Sinn ihrer Einbindung als Föderierte zu begründen, abging und 
                ihnen wieder offensiv begegnete, die Lebensgewohnheiten und geschlossenen 
                Siedlungsraum der Alamannen beeinflusste. Deutlichstes Beispiel 
                hierfür ist die Schlacht bei Straßburg, die der römische Feldherr 
                357 siegreich für Rom beenden konnte. Gleichzeitig wurden die 
                alamannischen Heerführer in römischen Diensten entmachtet oder 
                auf ungefährlichere Stellen abgeschoben.
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