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 Die ursprüngliche mittelalterliche Burganlage über Orschwihr
                (Dept. Bas-Rhin) erscheint 1192 erstmals unter dem Namen Königsburg
              und kam im 16. Jahrhundert an Vorderösterreich.                   Die Stadt Sélestat, die seit 1865
                im Besitz der Burg war, macht sie am Ende des Jahrhunderts dem
                deutschen Kaiser Wilhelm II. zum Geschenk. Dieser beauftragt
                den jungen ArchitektenBodo Ebhardt mit einer möglichst  originalgetreuen
                Wiederherstellung des                Gebäudes im Stil des
                späten Mittelalters. Das Mauerwerk der Hohkönigsburg wird
                nach detaillierten Untersuchungen  bis zum Jahr 1908 nach dem
                originalen Befund wiederhergestellt, die weiteren Restaurierungsarbeiten
              dauern bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Zur Ausstattung der
                Innenräume werden zahlreiche Parallelen aus anderen elsässischen
                Burgen herangezogen.
  Die Burg gilt als Inbegriff des Mittelalters, ist aber weit
                darüber
                hinaus ein Zeichen für die rückwärtsgewandte und
                größensüchtige Einstellung des Kaisers und für
                die Politik, das Deutschtum und die deutsche Vergangenheit im
                Elsass zu betonen. Sie steht damit an der Westgrenze des als
                "deutsch" angesehen Raumes, wie die Marienburg in Ostpreußen
                an dessen Ostgrenze steht.  |